Das Gehirn schrumpft ab 45 Jahren

Von Cornelia Scherpe
10. Januar 2012

Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse bedeuten nicht immer etwas Erfreuliches. So ist es auch in diesem Fall. Anders als bisher angenommen, schrumpft das menschliche Gehirn nicht erst ab dem Eintritt in das Seniorenalter, sondern schon eine ganze Ecke vorher. Bisher ging man davon aus, dass man mit etwa 60 Jahren mit einer allmählichen Verkleinerung des Denkorgans rechnen muss. Diese Zahl wurde nun aber auf 45 Jahre hinunter korrigiert.

Bereits bei Mittvierzigern nimmt die geistige Leistung langsam ab. Dies gilt sowohl für das Gedächtnis als auch für den Wortschatz oder die gesamte Wortgewandtheit. Die Forscher hatten 7.000 Probanden untersucht, die alle 45 Jahre bis 70 Jahre alt waren. Innerhalb von zehn Jahren wurden sie dreimal zu einem Test gebeten, der ihr Gehirn forderte. Das Ergebnis war überraschend deutlich. Die Menschen mit Mitte 40 hatten den Senioren keineswegs immer so viel voraus. Männliche Teilnehmer zwischen 45 Jahren und 49 Jahren hatten bereits um 3,6 Prozent nachgelassen, bei den Männern bis 70 Jahren waren es mit 9,6 Prozent nicht so viel mehr, wie man erwartet hatte.

Die jungen Frauen hatten einen Rückgang von ebenfalls 3,6 Prozent und die Seniorinnen einen Rückgang von 7,4 Prozent - hier war der Unterschied also noch kleiner.