Nachteil des Herdentriebes - in der Gruppe sinkt der Durchschnitts-IQ

Gruppenarbeit ist nicht immer fruchtbar, denn unbewusst passen wir uns der Meinung der Anderen an

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2011

Teamwork wird in unserer Zeit großgeschrieben. Verhaltensforscher können uns aber bestätigen, dass gelegentliche Einzelarbeit doch zum größeren Erfolg führt.

Tatsächlich sinkt der Intelligenzquotient einer Gruppe unter den Wert, den alle Gruppenmitglieder zusammen eigentlich haben müssten. In der Forschung prägt man dafür den Begriff "Schwarmintelligenz" und so traurig es ist: der Schwarm ist zusammen nicht weiser, sondern im Gegenteil beträchtlich dümmer.

Was führt zur "Schwarmintelligenz"?

Hier spielt das Kriterium des Gruppenzwanges eine wesentliche Rolle. Ein Experiment Züricher Forscher zeigte, dass jeder Mensch im Stillen eine Meinung hat, sie aber ändert, wenn er von Gruppenmitgliedern erfährt, dass sie anderer Meinung sind. Dies trifft zumindest auf die meisten Menschen zu.

144 Probanden wurden zu allgemeinen Fragen wie der Bevölkerungsdichte gefragt und mussten zunächst in Einzelgesprächen antworten. Später bekamen einige von ihnen die Antworten der anderen Teilnehmer und änderten plötzlich ihre erste Schätzung.

Im Durchschnitt waren die ersten Antworten wesentlich besser als die gruppenbezogene Antwort. Der soziale Einfluss und das Vertrauen auf die Gruppe verändert die eigene Einstellung - teilweise sogar unbewusst.