Unterschätztes Kleinhirn - unser IQ sitzt sowohl im Großhirn als auch im Kleinhirn

Das Kleinhirn ist nicht nur für Bewegungsabläufe wichtig sondern auch für die Intellgenz

Von Cornelia Scherpe
21. März 2011

Lange Zeit ging die Hirnforschung davon aus, dass unsere Intelligenz im Großhirn beheimatet ist. Dies scheint aber nur die halbe Wahrheit zu sein, wie aktuelle Forschungsergebnisse zeigen. Das Kleinhirn, genauer die graue Substanz darin, scheint ebenfalls bei der Höhe des IQ mitzuwirken.

Kleinhirn ist ebenfalls für die Intelligenz relevant

Bislang schrieb man dem Kleinhirn nur die Funktion zu, unsere Bewegungsabläufe zu kontrollieren. Eine Studie mit 228 Senioren zeigte aber deutlich, dass die Intelligenz der Teilnehmer umso höher war, je mehr graue Substanz sich in ihren Kleinhirnen befand. Die Erkenntnis überraschte die Forscher und könnte einiges grundlegend verändern.

Bisher dachte man, dass der Abbau der kognitiven Fähigkeiten mit dem Absterben von Hirnmasse im Großhirn zusammenfällt. Daher wurde geistige Fitness im Alter immer mit der Stimulation dieses Bereiches gefördert. Offenbar muss man nun aber auch das Kleinhirn trainieren, um diesen Vorgang in beiden Regionen zu bremsen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Das Intelligenz-Zusammenspiel zwischen Groß- und Kleinhirn war allerdings bei den männlichen Probanden stärker, als bei ihre weiblichen Mitstreiterinnen. Woher der Unterschied zwischen den Geschlechtern kommt, ist den Forschern noch nicht klar.