Geringer IQ verantwortlich für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Höhere Lebenserwartung durch höheren IQ - Zusammenhang in Langzeitstudie aufgedeckt

Von Thorsten Hoborn
25. Februar 2010

Es ist seit langer Zeit bekannt, dass Menschen aus oberen sozialen Schichten eine wesentlich höhere Lebenserwartung haben als sozial Unterprivilegierte. Doch welche Faktoren sind dabei entscheidend?

Niedriger IQ als Indikator für höhere Gefährdung einer Erkrankung

Die Auswirkungen sozialer Faktoren auf die Gesundheit wurden im Rahmen einer britischen Langzeitstudie an 1.200 Männern und Frauen über 20 Jahre lang untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass ein geringer Intelligenzquotient, nach dem Rauchen aber noch vor vor Bluthochdruck und Übergewicht, der wichtigste Risiko-Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

Ein niedriger IQ ist jedoch kein Risikofaktor, sondern lediglich ein Indikator für höhere Gefährdung. Ein direkter Zusammenhang zwischen gesundheitsschädigendem Verhalten und geringer Intelligenz kann jedoch nicht gezogen werden, da neben körperlicher Aktivität auch soziale Faktoren eine Rolle spielen. Sozialer Status (gemessen am Einkommen) und IQ sind gleich entscheidend.

Im Vergleich mit wirtschaftlich besser gestellten Menschen ist die Sterblichkeitsrate bei sozial Unterprivilegierten um den Faktor 2,5 erhöht. Der Intelligenzquotient ist nicht nur eine Sache von Begabungen; Bildung und Ausbildung sind ebenso von entscheidender Bedeutung.