Intelligenzquotient von Menschen steigt nur noch langsam

In den vergangenen Jahrzehnten ist der Anstieg der Ergebnisse von IQ-Tests abgeflacht

Von Ingo Krüger
2. Juni 2015

Trotz Krieg und Umweltzerstörung: Die Menschen werden immer schlauer. Allerdings steigt der Intelligenzquotient (IQ) nach Ansicht von österreichischen Wissenschaftlern nur noch langsam.

Anstieg der durchschnittlichen IQ-Werte

Seit 1900 haben die durchschnittlichen IQ-Werte weltweit um drei Punkte pro Jahrzehnt zugelegt. Das haben zwei Forscher der Universitäten Wien und Göttingen herausgefunden, als sie IQ-Daten von etwa vier Millionen Testpersonen aus mehr als 30 Ländern analysierten.

Dass Menschen in IQ-Tests immer besser abschneiden, war bereits bekannt. Dieses als Flynn-Effekt bekannte Phänomen bezeichnet die Tatsache, dass bis in die 1990er Jahre die Ergebnisse von IQ-Tests - bei unterbliebener Nacheichung - in Industrieländern im Mittel immer höhere Werte erbrachten, die gemessene Intelligenz also zunahm. Daher mussten die Tests immer wieder angepasst werden. Gründe für den Effekt sind bessere Umweltbedingungen, etwa

  • Bildung,
  • Ernährung,
  • Gesundheitsversorgung und
  • Massenmedien,

aber auch genetische Faktoren. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Anstieg jedoch abgeflacht.

Faktoren der Verbesserung

Die Autoren sind der Meinung, dass Menschen heute erfahrener im Umgang mit Intelligenz-Tests sind. Dennoch lassen sich auch Verbesserungen im logischen Denken beobachten. Insgesamt intelligenter, so die Wissenschaftler, seien wir deswegen aber nicht unbedingt.