Inwieweit Intelligenz von Eltern vererbbar ist

Wissenschaftler untersuchen den Einfluss des Bildungsniveaus der Eltern auf ihre Kinder

Von Ingo Krüger
27. März 2015

Schon lange rätseln Wissenschaftlern darüber, ob die Kinder schlauer Eltern intelligenter sind als ihre Altersgenossen. Nun hat sich ein Forscherteam der US-Universität Virginia dieser Fragestellung angenommen. Sie untersuchten 436 Brüderpaare, die zwischen 1955 und 1990 in Schweden zur Welt gekommen waren. Die Jungen wuchsen jeweils bei verschiedenen Eltern auf.

Nicht-genetische Einflüsse

Die Studie zeigt, dass Intelligenz zwar vererbt werden kann, allerdings nur begrenzt. So hängt der Intelligenzquotient (IQ) auch von nicht-genetischen Einflüssen ab. Dazu gehören

  • ein stimulierendes Umfeld,
  • eine gute Schulbildung und
  • Förderung.

Ausgleich durch Umweltfaktoren

Der größte Unterschied beim IQ zwischen zwei Brüdern lag in der Untersuchung bei 7,6 Punkten. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass das Bildungsniveau der Eltern Einfluss auf die Kinder habe, aber viele andere Umweltfaktoren eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen. So seien Unterschiede in der Intelligenz zu 50 bis 80 Prozent genetisch bedingt. Fleiß und Ausdauer könnten jedoch einiges ausgleichen.