Ravens Progressive Matrizen

Zum Messen von Intelligenz gibt es unterschiedliche Konzepte. Dazu gehören u.a. Ravens Progressive Matrizen. Bei diesen handelt es sich um sprachfreie Intelligenztests; bei diesen werden die zwei Hauptkomponenten der allgemeinen Intelligenz gemessen. Informieren Sie sich über das Prinzip von Ravens Progressiven Matrizen.

Von Jens Hirseland

Als Ravens Progressive Matrizen oder Ravens Matrizentest bezeichnet man sprachfreie Intelligenztests, bei denen die kognitiven Fähigkeiten der Testpersonen erfasst werden. Erdacht wurde das Intelligenzkonzept im Jahr 1936 von dem englischen Psychologen John C. Raven (1902-1970), der ein Schüler von Charles Spearman war. Bereits 1938 erlangte der Progressive Matrizentest weltweite Bekanntheit.

Bei den Ravens Progressive Matrizen handelt es sich um einen Multiple-Choice-Intelligenztest. Ziel ist es, ein bestimmtes Muster zu verstehen; in diesem fehlt ein Teil, welches aus mehreren Möglichkeiten richtig ausgewählt werden muss.

Die entsprechenden Muster können verschiedene Formen aufweisen; dabei handelt es sich um die 4x4, 3x3 sowie die 2x3-Matrix. Diese geben dem Testverfahren seinen Namen.

Je nach Leistungsfähigkeit der zu testenden Personen gibt es drei unterschiedliche Matrizenformen. Zu diesen zählen zum einen die Standard Progressive Matrices (SPM). Typische Merkmale:

  • gelten als ursprüngliche Form
  • fünf Sätze mit jeweils 12 Grafiktests
  • ansteigender Schwierigkeitsgrad, der höhere Leistungsfähigkeit fordert
  • Darstellung als schwarze Farbe auf weißem Hintergrund

Des Weiteren gibt es die Coloured Progressive Matrices (CPM). Deren Merkmale:

  • entworfen für ältere Menschen, Menschen mit Lernbehinderung sowie jüngere Kinder
  • Sätze der oben erwähnten Form plus einem weiteren Satz
  • Darstellung der meisten Aufgaben auf einem farbigen Hintergrund

Und schließlich wären die Advanced Progressive Matrices (APM) zu nennen:

  • 48 Items, aufgeteilt in einen Satz mit 12 und einen mit 36 Aufgaben
  • Darstellung als schwarze Farbe auf weißem Hintergrund
  • ansteigender Schwierigkeitsgrad innerhalb eines Satzes
  • geeignet für hochbegabte Jugendliche und Erwachsene

Ablauf

Ravens Matrizentest zählt zu den non-verbalen IQ-Tests. Zunächst beginnt er mit relativ leichten Aufgaben. Im weiteren Verlauf wird der Test jedoch immer schwieriger. Da der Matrizentest sprachfrei abläuft, ist er weniger problematisch als andere Tests wie der Wechsler-Test oder der Binet-Simon-Test, die kultureller Anpassung bedürfen und zum Teil durch die sprachliche Entwicklung beeinflusst werden.

Im Rahmen des Matrizentests misst man die beiden Hauptkomponenten der allgemeinen Intelligenz. Dabei handelt es sich um die Befähigung des strukturierten und klaren Denkens sowie die Fähigkeit zur Speicherung und Reproduktion von Informationen.

Die Testaufgaben bestehen darin, vorhandene Muster zu erfassen und fehlende Teile korrekt auszuwählen. Der Matrizentest eignet sich auch für Menschen, die unter Autismus leiden oder des Lesens und Schreibens nicht mächtig sind.

Multiple Choice-Aufgaben in Ravens Progressiven Matrizen
Multiple Choice-Aufgaben in Ravens Progressiven Matrizen