Ich würde mein Kind nie auf eine Hauptschule geben

Hier wird doch schon wieder kräftig am Thema vorbei lamentiert.
Grundsätzlich ist unser dreistufiges Schulsystem völlig in Ordnung. Wer langsamer lernt, hat halt die Möglichkeit auf eine Hauptschule zu gehen, dort seinen "kleinerwertigen" Abschluss zu machen oder die Chance zu ergreifen, während der Schulzeit die Schule in eine "höherwertige" zu wechseln (schwierig), ersatzweise später den "höherwertigen" Abschluss nachzuholen.
Liegt das Problem nicht vielmehr am Elternhaus, das versäumt hat, dem Nachwuchs entsprechende Verhaltensweisen mit auf den Weg zu geben. Sei es das Sozialverhalten, dessen mitunter desolaten Verhaltensweisen ich bereits im Kindergarten beobachten kann ("du Arschloch..." ist dem Kind nicht in die Wiege gelegt worden, sondern der Originalton, der zu Hause herscht), gut gemeinte falsche Verhaltensweisen (das Kind bekommt ein Handy mit, beschwert sich sofort bei Mama, dass der Busfahrer es schon wieder zur Ordnung gerufen hat - und Mutter ruft sofort beim Busunternehmer an), die Familie, die sich in Hartz IV eingerichtet hat, und dem Kind vorlebt, dass Leistung völlig sinnlos ist, der Vater, der den Lehrer ohne Hintergrundwissen barsch zur Rede stellt, weil sein Kind angeblich ungerecht behandelt wird...oder...oder...
Mit all diesen Vorurteilen und falschen Stärken kommen viele Kinder bereits in die Schule und sollen sich plötzlich zurechtfinden und leistungsorientiert arbeiten, ohne es jemals zu Hause vorgelebt bekommen zu haben. - Und dann stellen sich die Eltern hin, und sagen, die Lehrer kümmern sich ja nicht...
Man stelle sich nur vor, eine Klasse besteht aus einem Drittel (vorsichtige Schätzung) dieser Quertreiber und der Lehrer ist bemüht, das Leistungsniveau dieser Gruppe anzupassen - das kann die Leistungen Aller doch nur nach unten ziehen.
Also hört bitte auf, auf die Schulen zu schimpfen, und erzieht eure Kinder zu sozial kompetenten Wesen, die wissen, dass Leistung belohnt wird und unsere Hauptschule würde wieder zu dem werden, was sie 'mal war - ein Sprungbrett ins Leben.

Liebe Grüße
Klausi

Sicher zu unrecht ist allein der Begriff "Hauptschule" inzwischen so verpönt, dass man in Bayern die Hauptschulen in "Mittelschulen" umbenannt hat. An den meisten dieser "Mittelschulen" soll es über einen speziellen M-Zweig die Möglichkeit geben, die Mittlere Reife, also den Realschulabschluß zu erwerben.

Auf jeder Schule kann das soziale Umfeld nicht optimal sein, ich glaube darum geht es hier auch nicht. Meine kleine Pflegeschwester wird Mai/Juni Ihren Qualifizierten Hauptschulabschluss machen. Meine Mutter und ich sind täglich dran mit den Lehrern zu sprechen. Denn leider ist es auf den Hauptschulen so, das die Kinder hier überhaupt nicht gefördert oder gefordert werden... Man lässt die Kinder mit Absicht dumm.. Anderseits, warum wundert man sich..
Leider besteht in manchen Mittelschulen das Problem, dass hier überhaupt nicht darauf geachtet wird, dass die Schüler etwas lernen. Hier dürfen die Schüler mit dem "Zwei-Finger-System", wenn überhaupt, rumtippen wie Sie möchten, Musik hören und Mandalas malen. (Und das in der Abschlussklasse!) Die Kinder müssen im Quali ein referat in Englisch halten.. gerne auch über Ihr Lieblingshaustier, 5 Minuten lang.. und das dürfen Sie ab jetzt also ab Februar zuhause vorbereiten und dann vortragen!!! Die Schule gibt mitten in der Woche einen Tag frei, damit die Lehrer Projekt (das die Kinder 2 Wochen lang vorbreiten sollten) korrigieren... Zur Info in diesem Projekt ging es darum bei mindestens zwei Banken nachzufragen, wie man ein Girokonto eröffnet.. !!!!!

Das Hauptschulniveau ist fast das gleiche wie das sonderschulniveau, einziger unterschied: In der Sonderschule gibt es keinen Englischunterricht.

Die Kinder müssen in der Hauptschule für eine große Schulaufgabe 10 Vokabeln lernen!! Mein Bruder ist eine Klasse unter Ihr, aber auf der Realschule. Diese 10 Vokabeln (die in der 9. Klasse erst neu dazu genommen wurden) hatte er schon in der 7. Klasse gelernt!!

Gerne würde unsere Familie an der Einstellung einiger Lehrer etwas ändern (auch wenn das natürlich kaum möglich ist) oder zumindest an speziell die Lehrer unserer Schwester/Tochter appellieren, den Kindern wichtige Sachen mitzugeben, die Sie nicht nur in der beruflichen Zukunft benötigen, sondern auch erstmal um schulisch weiter zu kommen und eventuell einen höheren Bildungsgrad zu erlangen. Hier heißt es dann in Gesprächen, dass diese Qualifikationen nicht benötigt werden oder die Kinder sich das später mal an der VHS beibringen lassen können. Wenn wir die Lehrer darum bitten unsere kleine doch etwas zu fordern, wird diese Bitte ignoriert. Wie sollen die Kinder "Lust" haben etwas zu leisten, wenn die Lehrer auch keine "Lust" haben etwas zu Leisten?

Ich weiß, dass das eine Voraussetzung ist, um überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Ich weiß, viele Kinder sind nicht einfach oder wollen das nicht. Weil Sie einfach (noch) nicht verstehen wie wichtig das für Ihre Zukunft ist. Nur habe ich das Gefühl, dass die Lehrer diese Kinder aufgeben und/oder die Kinder nicht gefordert und gefördert werden. Die Kinder MÜSSEN gefordert werden um etwas erreichen zu können

Das Problem ist, dass dadurch der Quali nichts mehr wert ist. Wie soll es in Zukunft mit den Kindern weiter gehen? Natürlich gibt es Kinder die nicht ganz so schlau sind, das ist ja auch ok.. aber es steckt auch so viel Potenzial in Ihnen, nur hat keiner in der Schule (also die Lehrer) Lust, diese Kinder zu unterstützen..Es muss kein Gymnasium oder eine Realschule sein…. Wenn ein Kind nicht mehr schafft ist das ok.. bevor es sich unnötig quält.. mir geht es um das Schulsystem, dass aus den Hauptschülern die Bildungsverlierer machen!!


http://www.focus.de/familie/schule/hauptschule/problemzone-hauptschule-bildungsbericht_id_2066176.html

Ich habe selber ein Kind auf der Hauptschule und das nicht weil ich Ihn nicht unterstütze oder er eine Lernschwäche hat. Klar ist das Umfeld nicht immer das beste, es gibt auch genug Chaoten dort aber man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Man sollte eher mal hinterfragen warum ein Kind die Hauptschule besuchen soll. Im übrigen habe ich 6 Kinder eine davon besucht jetzt das Gymnasium nachdem erfolgreichen Abschluss der Realschule, zwei sind noch in der Realschule und zwei auf der Grundschule und wie schon gesagt ein Kind auf der Hauptschule. Wenn also die Eltern Schuld sein sollen, das ein Kind auf die Hauptschule geht ist das wohl der größte Blödsinn.

Ich finde es den größten Unsinn, wenn Eltern dieses Vorurteil haben und Hauptschulen als schlechten Schultyp bezeichnen!
Das soziale Umfeld kann auch im Gymnasium nicht das Beste sein.
Und wie @Hansi1973 auch feststellte ist es für die Psyche sicherlich demotivierend, wenn es von seinen Eltern mit Druck auf ein Gymnasium geschickt werden und dann den Stoff nicht schaffen.
Jedes Kind ist eben nicht dafür geschaffen um aufs Gymnasium zu gehen.
Ebenso kann man in der 4. Klasse Hauptschule dann immer noch entscheiden ob das Kind aufs Gymnasium in eine Handelsschule, Handelsakademie oder HTL wechseln möchte.

Wie heißt es bei Forest Gump so schön:
"Dumm ist, wer Dummes tut."

Das kann - übertragen - auch bedeuten: dumm ist, wer wegen blöder Vorurteile handelt.

Es gibt nun mal Leute, die nicht so helle sind, denen es schwer fällt, zu lernen und dies umzusetzen. Ebenso wie es andere gibt, die so vergesitigt sind, dass sie zu blöd sind, einen Nagel in die Wand zu schlagen.

Alles hat seine Vor- und Nachteile aber damit auch seine Berechtigung.

Man kann keinen Ackergaul zum Turnierpferd machen. Die Empfehlungen für die 2-3 Schultypen machen schon Sinn. Und wenn jemand das Potential hat und es ausschöpft, kann man auch als Hauptschüler Abi machen und studieren.
Viel frustrierender und demotivierend ist es doch, in Realschule oder Gymnasium eingeschult zu werden und nicht mitzukommen/ den Stoff nicht zu bewältigen. Sich da durchzubeißen, den Widerständen zu trotzen, ist zehn mal größer, als mit einem guten Hauptschulabschluss noch Realschulabschluss oder Abi aufzubauen.

Diese ganzen Vorurteile, dass Hauptschueler nix wert sein oder aehnliches ;)
Auch Hauptschueler koennen was erreichen und sind normale Menschen, auch wenn das Umfeld da vielleicht nicht das Beste ist.