Wer schläft, lernt leichter Fremdsprachen

Von Jutta Baur
9. Juli 2014

Eine Nacht drüber schlafen. Mit dieser Devise lernen sich Fremdsprachen leichter. Das konnten Wissenschaftler aus Freiburg und Zürich beweisen. Doch Achtung - ohne vorheriges Lernen klappt auch diese Methode nicht.

Bessere Merkfähigkeit beim Einprägen im Schlaf

Bei dem Experiment hatten 60 Teilnehmer die Aufgabe, sich um 22 Uhr niederländische Wörter samt ihrer deutschen Bedeutung einzuprägen. Danach ging es für 30 Probanten ins Bett. Während des Schlafens wurden einige Wortpaare ständig leise wiederholt. Die übrigen 30 Personen hörten ebenfall die Einspielung, blieben aber dabei wach.

Um zwei Uhr nachts folgte für beide Gruppen ein Test. Dazu wurden auch die Schläfer geweckt. Das Ergebnis war eindeutig. Die Gruppe, die schlafen durfte, konnte sich eindeutig mehr Wörter merken, als die wachen Probanden. Dabei schienen die Fremdwörter besser verankert zu sein, die den Schlaf begleiteten. Bei den wachen Teilnehmern gab es hingegen keinen Unterschied darin, ob die Wörter wiederholt wurden oder nicht.

Ohne vorheriges Lernen geht es nicht

Das zeigt, dass Schlaf die Merkfähigkeit fördert. Dies hatte schon andere Versuche ergeben. Wer während des Schlafens das Gelernte noch einmal repetiert, verankert es damit besser im Gehirn.

Schüler müssen sich jedoch von der Vorstellung, eine Fremdsprache allein im Schlaf zu lernen, verabschieden. Das Ganze funktioniert nur mit Begriffen, die vorher gepaukt wurden. Mit völlig neuen Wörtern gelingt es nicht.