Zahl neuer Auszubildenden auf Tiefststand - So wenig Lehrstellen in Deutschland wie seit 1990 nicht

Von Ingo Krüger
13. Dezember 2013

Seit der Wiedervereinigung 1990 haben in Deutschland noch nie so wenige junge Leute eine Berufsausbildung begonnen, wie in diesem Jahr. Trotz des von der Wirtschaft beklagten Fachkräftemangels haben nach Angaben des Bundesbildungsministeriums 3,7 Prozent weniger Schulabgänger als 2012 einen neuen Lehrvertrag abgeschlossen.

Mit der Gesamtzahl von 530.700 ist ein neuer historischer Tiefstand seit der Deutschen Einheit erreicht. Rund 84.000 Bewerber gehen bei der Lehrstellenvergabe leer aus. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von fast zehn Prozent.

Kritik an Unternehmen

Die Gewerkschaften kritisierten das Verhalten der Unternehmen. Deutschland habe keinen Fachkräftemangel, sondern einen Ausbildungsmangel, teilte die IG Metall mit. Arbeitgeber und Politik seien in der Pflicht, dies zu ändern. Nicht einmal 22 Prozent der Betriebe würden ausbilden, so ein Vertreter der IG Metall, dies sei fahrlässig. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) teilte mit, dass es bei den Lehrstellenbörsen im Oktober noch 13.500 unbesetzte Ausbildungsplätze gegeben habe.

Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber sei ein großes Problem für Unternehmen, erklärte Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).