Mittel gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Italien: Statt zum Studium geht's zur Ausbildung

Von Cornelia Scherpe
22. Juli 2013

In Italien hat die junge Generation ein großes Problem. Immer mehr junge Erwachsene finden keine Arbeit und fallen der Arbeitslosigkeit zum Opfer. Schuld daran ist aber weniger die Leistung der jungen Männer und Frauen, sondern vor allen Dingen die schweren Rezession in Italien. So kommt es, dass rund 25 Prozent der 15-Jährigen bis 29-Jährigen ohne Arbeit dastehen. Im Vergleich zu 2009 ist das ein Anstieg um zehn Prozent!

Viele junge Italiener wollen diese Situation so aber nicht hinnehmen und werden aktiv. Statt sich an einer Universität einzuschreiben und viele Jahre für einen Job zu studieren, in dem sie derzeit ohnehin eher schlechte Chancen haben, entscheiden sie sich für eine handfeste Ausbildung. Statt also Arzt oder Anwalt zu werden, lassen sie sich zum Gärtner oder Rettungssanitäter ausbilden.

Gerade in wohlhabenden Familien Italiens wird dies aber von den Eltern nicht gern gesehen. Wer aus gehobenerem Haus kommt, der wird von Vater und Mutter oft regelrecht zum Studium gezwungen. Die Kinder sollen einen der angesehenen Berufe ergreifen. Dabei denken die Eltern aber nicht über die derzeitige wirtschaftliche Lage nach und sind unbewusst mit dafür verantwortlich, dass ihre Kinder in die Arbeitslosigkeit rutschen. Nur 66 Prozent der Uni-Abgänger aus Italien bekommt später einen Job. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt liegt bei 83 Prozent.

Der Trend in Richtung Ausbildung ist daher stark spürbar und es scheint der richtige Weg zu sein. Zumindest bekommen immer mehr Jugendliche am Ende ihrer Ausbildung eine feste Stelle. Ihnen ist es dann verständlicherweise egal, ob der Beruf weniger angesehen ist. Ein guter Uni-Abschluss und anschließende Arbeitslosigkeit nutzt ihnen viel weniger.