Immer weniger Ausbildungsplätze

Die Zahl der Bewerber für Ausbildungsplätze ist seit dem Jahr 2007 stark zurückgegangen

Von Max Staender
8. März 2012

Wenn es nach der Wirtschaft geht, ist die Demografie dafür verantwortlich, dass immer weniger Betriebe den Lehrlingen eine Ausbildungsstätte anbieten.

Betriebliches Engagement und Schulabgängerzahlen

Auf der anderen Seite werfen die Gewerkschaften den Betrieben zu wenig Engagement vor. Laut dem Berufsbildungsberichtes 2012 werden immer weniger Lehrlinge trotz Fachkräftemangels in Deutschland ausgebildet.

Auch die niedrigeren Schulabgängerzahlen würden anscheinend zum Rückgang der Ausbildungsplätze führen. Da der Fachkräftemangel sowie die Demografie viele Unternehmen hart treffen, kann man ihnen im Grunde keine mangelnde Ausbildungsbereitschaft unterstellen.

Unternehmen mit Ausbildungsstätte

Die Zahl der Bewerber für Ausbildungsplätze ist laut der DIHK seit dem Jahr 2007 um ganze 30 Prozent zurückgegangen. Nach einer groben Schätzung wurden alleine im letzten Jahr über 75.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt.

Während die Gesamtzahl der Unternehmen stieg, ist die Zahl der Betriebe mit vorhandener Ausbildungsstätte im letzten Jahr wieder gesunken. Bei den rund 2,08 Millionen Unternehmen mit sozialversicherungspflichtigen Angestellten haben 470.000 Betriebe im Jahr 2010 mindestens einen Azubi gehabt. Nur ein Jahr zuvor zählte das Bundesamt für Arbeit noch 485.000 Ausbildungsbetriebe und im Jahr 2008 waren es sogar 494.000 Unternehmen.

Demografischer Wandel kein Grund

Laut der DGB-Vizevorsitzenden Ingrid Sehrbrock könne der demografische Wandel kein Grund dafür sein, dass das Engagement der Wirtschaft bezüglich Ausbildungsplätzen derart zurück geht. Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze wird anscheinend um mehr als das Doppelte von unversorgten Bewerberinnen und Bewerber überstiegen.