EU-Kommission will durch Abschaffung des dualen Ausbildungssystem den Zugang zu Berufen erleichtern

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. Februar 2014

Die EU-Kommision will die europäischen Länder verpflichten, dass sie die reglementierten Berufe überprüfen sollen, so dass eventuell ein leichterer Zugang möglich ist.

Dadurch wird aber auch die deutsche duale Ausbildung in Frage gestellt, wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer erklärt.

Betroffen wären einmal Handwerksberufe, wie Dachdecker und Elektriker, die eine besondere Ausbildung benötigen. Aber auch Berufe im Sozialbereich und im Gesundheitswesen sind davon betroffen, beispielsweise Sozialassistenten, Erzieher, Apotheker oder auch Physiotherapeuten.

Qualifizierte Ausbildung in Deutschland

In Deutschland gibt es mehr als 130 Berufe im Handwerk, wovon 41 aber auch zulassungspflichtig sind, das bedeutet, dass man als Selbstständiger einen Meisterbrief nachweisen muss, beziehungsweise auch als Geselle eine Qualifizierung über die duale Ausbildung besitzt.

Eine qualifizierte Ausbildung sorgt auch für den notwendigen Nachwuchs im Handwerk und schützt im Endeffekt auch vor einer Arbeitslosigkeit.

Kritik am Vorhaben der EU-Kommission

Im Prinzip werden in Europa die deutschen Handwerker gelobt, doch jetzt will Brüssel dies ändern, indem die Qualität des Handwerks herabgesetzt wird. Aber auch die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, hält nichts von den Plänen der EU-Kommission und will das deutsche System mit der dualen Ausbildung und dem Meisterbrief verteidigen.

Bis zum Jahr 2016 sollen aber alle 28 EU-Länder in einem nationalen Plan festlegen, bei welchen reglementierten Berufen eine Änderung erfolgt oder dies sogar entfällt.

Falls einzelne Länder dieses nicht durchführen, so könnten sie wegen Vertragsverletzung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) angeklagt werden, so dass saftige Geldstrafen drohen.