Bachelor welcome? Deutsche Firmen bevorzugen oft Master-Studenten

Zehn Jahre nach der "Bachelor welcome"-Kampagne fällt seine Akzeptanz höchst unterschiedlich aus

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2014

Seit im Rahmen der Bologna-Reformen die Studienabschlüsse Bachelor und Master eingeführt wurden, kämpft der Bachelor um sein Ansehen. Kritiker monierten, dass der Bachelor als Abschluss sinnlos sei und die meisten Unternehmen lediglich Master-Studenten zu Vorstellungsgesprächen einluden. Eine "Bachelor welcome"-Kampagne sollte Abhilfe schaffen. Doch auch zehn Jahre später fällt die Akzeptanz des Bachelors höchst unterschiedlich aus, wie eine Umfrage des Handelsblattes ergab.

Anteil der Neueinstellungen

Bei den 30 Dax-Konzernen und zehn weiteren Großunternehmen, die befragt wurde, schwankte der Anteil der Bachelor-Absolventen unter den neu eingestellten Mitarbeitern zwischen null und 70 Prozent. Besonders hoch war ihr Anteil bei der Deutschen Telekom, gefolgt von der Deutschen Bank, der Lufthansa und Bosch. Hier wurden bis zu 40 Prozent der Stellen mit Bachelor-Absolventen besetzt.

Höhere Qualifikationen erwünscht

Schlechter sieht es bei Infineon, Lanxess und BASF aus, wo der Bachelor-Anteil mit 10-20 Prozent eher niedrig lag. Allerdings waren in den Bereichen Physik, Chemie und Technologie schon immer hohe Qualifikationen bis hin zum Doktortitel notwendig um Karriere zu machen. Am schlechtesten schnitt ausgerechnet die staatliche KfW-Bank ab: Bei ihr lag der Bachelor-Anteil bei Null.