Geschichte mangelhaft - Schüler-Wissen eine Katastrophe

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Um das Geschichtswissen deutscher Schüler ist es nicht gut bestellt. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Freien Universität (FU) Berlin. Befragt wurden Schüler in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen). Besonders schlecht stellt sich die Situation an den Schulen in Nordrhein-Westfalen dar.

40 Prozent der Befragten kennen nicht den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur. So stuft nur jeder zweite Schüler den NS-Staat eindeutig als Diktatur ein, die DDR hält sogar lediglich ein Drittel für ein diktatorisches System. Andererseits sind nur rund 60 Prozent der Jugendlichen der Ansicht, dass das wiedervereinigte Deutschland eine Demokratie sei.

Den Grund für diese Einschätzungen sehen die Wissenschaftler von der FU Berlin in dem geringen politischen und historischen Wissen der Schüler. So existiere ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Kenntnissen und Urteilen, erklären die Verfasser der Studie.

Am größten ist noch das Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus. Schlechter ist es dagegen um die Kenntnisse über die Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung sowie die DDR bestellt. Am besten schneiden hierbei noch die Schüler aus Sachsen-Anhalt und Thüringen ab.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann fordert, dass das Ergebnis der Untersuchung alle Verantwortlichen in Deutschland wachrütteln müsse. Es könne nicht sein, dass die Mehrzahl der befragten Jugendlichen aus fünf Bundesländern nur äußerst geringe zeitgeschichtliche Kenntnisse besitze.