Generalstreik legt Portugal lahm - Sogar Arbeitgeber kritisieren die Sparpolitik

Von Dörte Rösler
28. Juni 2013

Um weiterhin Geld aus der EU zu bekommen, muss Portugal sparen. Ministerpräsident Pedro Passos Coelho ist auch bereit dazu. Die Maßnahmen der Regierung gehen der Bevölkerung allerdings zu weit. Nach zahlreichen Protesten ist das Land durch einen Generalstreik lahmgelegt.

Vor allem die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind dem Streikaufruf ihrer Gewerkschaften gefolgt. Der Bahnverkehr ruht, nur ein Fünftel der Krankenschwestern ist zum Dienst erschienen, und auf den Flughäfen müssen viele Passagiere warten. Der Zeitpunkt für den Streik ist strategisch gewählt.

Anfang der Woche flogen Vertreter von EU und Internationalem Währungsfonds nach Lissabon, um zu prüfen, ob Portugal seine Vorgaben erfüllt. Eine grundlegende Änderung der Sparpolitik wäre gar nicht möglich, aber selbst die Arbeitgeber verstehen die Unzufriedenheit der Streikenden und fordern mehr sozialen Dialog.