Experten zufolge, fördert Mindestlohn und Hinabsetzen des Renteneintrittsalters die Schwarzarbeit

Von Melanie Ruch
7. Februar 2014

Die große Koalition möchte mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und dem Hinabsetzen des Renteneintrittsalters auf 63 Jahre der arbeitenden Bevölkerung das Leben ein Stück weit erleichtern, doch Experten zufolge, könnte dieses Vorhaben die Schwarzarbeit schüren und damit verheerende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben.

Negative Auswirkungen des Vorhabens

Schon jetzt werden jedes Jahr mehrere Milliarden Euro durch Schwarzarbeit am Fiskus vorbeigeschleust, doch mit der Einführung eines Mindestlohns und einem niedrigeren Renteneintrittsalter könnte die Schattenwirtschaft in Deutschland noch weiter zunehmen, wie Forscher der Universität Linz und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen befürchten.

Gute Konjunktur bedeutet weniger Schwarzarbeit

Im Jahr 2013 wurden bei der Schwarzarbeit rund 338,5 Milliarden Euro erwirtschaftet, was 12,2% des Bruttoinlandsprodukts entspricht. So niedrig waren die Einnahmen in der Schwarzarbeit seit 20 Jahren nicht mehr. Diese Entwicklung ist den Experten zufolge jedoch nur der derzeit guten Konjunktur zu verdanken.

Die Chancen einen regulären Job zu finden, stünden momentan sehr gut. Aber durch die Einführung eines Mindestlohns und die Herabsetzung des Rentenalters würden auch die Steuern steigen, was reguläre Arbeit wieder teurer und damit unattraktiver macht, so die Experten.

Plan gegen Schwarzarbeit existiert noch nicht

Einen Ausgleich für diese sogenannte kalte Progression hat die Bundesregierung bislang noch nicht ins Auge gefasst. Damit würde vor allem für Personen der mittleren Einkommensschichten der Reiz der Schwarzarbeit steigen, um die höheren Abgaben zu umgehen.

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