Medikament gegen Jetlag - auch Schichtarbeiter könnten profitieren

Von Dörte Rösler
9. Oktober 2013

Unsere innere Uhr läuft in einem Tag-Nacht-Zyklus von 24 Stunden. Den Takt gibt dabei ein kleines Areal im Hypothalamus vor. Wird es in seinem Rhythmus gestört, etwa durch Langstreckenflüge oder wechselnde Schichtarbeit, entsteht der bekannte Jetlag. Japanische Forscher haben nun herausgefunden, dass Müdigkeit und Abgeschlagenheit vor allem mit dem Hormon Vasopressin zusammenhängen.

In Tierversuchen stellten sie fest, dass Mäuse ohne Vasopressin-Rezeptoren sich wesentlich schneller an einen veränderten Hell-Dunkel-Rhythmus anpassen können. Sie litten weniger unter Stoffwechselstörungen, Problemen mit dem Blutdruck oder der Flüssigkeitsregulation - unabhängig davon, ob die Forscher die Uhr um acht Stunden vor oder zurück stellten.

Diese Ergebnisse öffnen den Weg zu einer neuen Therapie von Jetlag und gesundheitlichen Folgen von Schichtarbeit. So ließen sich etwa die Vasopressin-Rezeptoren medikamentös blockieren. Damit könnte sich die innere Uhr nach einem Langstreckenflug oder nach dem Wechsel der Arbeitsschicht wesentlich schneller umstellen.