Schichtarbeit schädigt das Gehirn - Gedächtnis und Denkvermögen nehmen schneller ab

Neben Lang- und Kurzzeitgedächtnis, sind auch das allgemeine Denkvermögen und die geistige Reaktionsfähigkeit gefährdet

Von Dörte Rösler
5. November 2014

Dass Schichtarbeit krank machen kann, ist lange bekannt. Eine französische Studie zeigt nun, dass auch die Gehirnleistungen von Schichtarbeitern schneller abnehmen als bei Beschäftigten mit geregeltem Arbeitsrhythmus. Nach zehn Jahren Schichtdienst sind Denkvermögen und Gedächtnis um 16,5 Jahre gealtert.

Liste der Beschwerden ist lang

Ob

die Liste der Beschwerden von Schichtarbeitern ist lang. Einige Forscher bringen den unnatürlichen Wechsel der Arbeitszeiten auch mit einem erhöhten Krebsrisiko im Zusammenhang. Wie die Langzeituntersuchung von 3000 südfranzösischen Beschäftigten ergeben hat, sind auch Beeinträchtigungen bei den kognitiven Leistungen möglich.

Im Abstand von jeweils fünf Jahren baten die Wissenschaftler ihre Probanden zum Test. Neben Lang- und Kurzzeitgedächtnis prüften sie das allgemeine Denkvermögen und die geistige Reaktionsfähigkeit der Teilnehmer.

Ergebnis: Schichtarbeiter schnitten schlechter ab als Beschäftigte mit festen Arbeitszeiten. Je länger sie im Schichtdienst tätig waren, desto mehr blieben die kognitiven Leistungen zurück. Nach dem Wechsel zu geregelter Arbeit brauchten sie rund fünf Jahre, um das Niveau ihrer Kollegen zu erreichen.

Bessere medizinische Betreuung

Aufgrund dieser Resultate fordern die Wissenschaftler, dass Schichtarbeiter medizinisch besser betreut werden sollten. Auch die Dienstpläne sollten arbeitnehmerfreundlicher gestaltet werden. Vor allem ein späterer Start am Morgen wirke sich positiv auf die Gesundheit aus.