Gericht untersucht Tod eines Bank-Praktikanten: arbeitete sich Moritz E. zu Tode?

Von Dörte Rösler
25. November 2013

Der deutsche Student Moritz E. träumte von einer großen Karriere. Kurz vor Ende seines Praktikums bei der Investmentbank Merill Lynch wird er jedoch tot in der Dusche aufgefunden. Ein Londoner Gericht soll nun die Todesumstände des 21-Jährigen klären. Der Verdacht lautet dahin gehend, dass sich der junge Mann sich im Jobstress zu Tode schuftete.

Bei Merill Lynch, einem Tochterunternehmen der Bank of America, reagierte man betroffen, als im Sommer die Nachricht vom Tod des Praktikanten kam. Eine bankinterne Prüfung beschäftigt sich derzeit mit den Arbeitsbedingungen von jungen Mitarbeitern. Nach Zeugenaussagen soll Moritz E. vor seinem Tod mehrere Nächte nahezu durchgearbeitet haben.

Der Obduktionsbericht könnte die Bank jedoch vom Vorwurf der mangelnden Fürsorge für ihre Angestellten befreien. Laut Gutachten litt der Elitestudent an Epilepsie, was auch die Ursache für seinen Tod war. Das Risiko für einen epileptischen Anfall steige allerdings, wenn ein Patient extremem Stress ausgesetzt und chronisch übermüdet sei.