Cybermobbing bis zum Tod - Trauerfall soll alle aufrütteln

Von Cornelia Scherpe
26. Oktober 2012

Das Mädchen Amanda Todd war gerade einmal 15 Jahre alt, als sie verstarb. Grund ihres Todes war aber nicht eine Krankheit oder ein Unfall, sondern Selbstmord. Der Teenager war Opfer von Mobbing. Sie wurde in der Schule, aber auch über das Internet über mehrere Jahre psychisch so gefoltert, dass sie am Ende den Freitod wählte.

Bevor Amanda den Suizid beging, veröffentlichte sie im Internet noch ein Video, auf dem sie im wahrsten Sinne des Wortes einen stummen Hilferuf in die Welt überträgt. Dabei ist sie in ihrem Zimmer in schwarz und weiß zu sehen, wobei sie Zettel in die Kamera hält. Der letzte verzweifelte Ruf nützt allerdings nichts. Nun, nach ihrem Tod, wird ihre Geschichte zu einer Art Symbol.

Ihre Geschichte gilt als aktuellste Warnung, was Cybermobbing in der Psyche eines Menschen anrichten kann. Für Amanda ist es zwar leider zu spät, doch ihre detailliert festgehaltene Geschichte könnte nun zumindest anderen Betroffenen helfen.

Studien haben ergeben, dass jedes dritte Kind von Cybermobbing zumindest zeitweise gequält wird. Die schrecklichen Folgen sollen nun vor allen Dingen den Tätern zeigen, dass ihre Aktionen im Internet kein lustiger Zeitvertreib sind, sondern echte Menschenleben kosten können.

Auch Kinder und Erwachsene, die aktuell gemobbt werden, sollen aus der Leidensgeschichte von Amanda etwas lernen. Viele Organisationen nutzen die Geschichte, um wieder verstärkt Wege aus dem Tief anzubieten. Durch Selbsthilfegruppen, psychologische Beratung und auch Tipps, wie Eltern ihren Kindern helfen können, solchen viele gerettet werden.