Fragwürdige Ratschläge bei Anti-Mobbing Konferenz

Britische Lehrer sollen ihren Schülern geraten haben, sich "weniger schwul zu verhalten"

Von Karla Hettesheimer
9. November 2011

Lehrer aus dem britischen Essex müssen sich derzeit vor den Eltern ihrer Schüler rechtfertigen. Grund für die Beschwerden auf Seiten der Eltern sind fragwürdige Ratschläge, die das Lehrpersonal bei einer Anti-Mobbing Konferenz gegeben haben soll.

Um ihre Schützlinge vor Mobbing-Attacken zu schützen, sollen die Lehrer angeblich geraten haben, sich "weniger schwul zu verhalten". Auch von individuellen Haarschnitten sollten die Schüler besser absehen, um zu vermeiden, Opfer von Hänseleien zu werden.

Nicht zu sich selbst stehen zu dürfen kann negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein haben

Mobbing ist auch in England ein ernstzunehmendes Thema an vielen Schulen. Über den fragwürdigen Rat mokiert sich deshalb Chris Gibbon, der sich für die Rechte Homosexueller einsetzt. Es sei besorgniserregend, jungen Menschen zu raten, nicht zu sich selbst zu stehen. Dies habe, laut Gibbon, negative Auswirkungen auf deren Selbstbewusstsein und beeinflusse die Freude am Lernen.

Stephen Castle, Kabinettsmitglied im Essex County Council, hält die Konferenz hingegen für einen Erfolg. Es ginge lediglich darum, mehr Bewusstsein für Mobbing an Schulen zu schaffen und sicherzustellen, dass das Thema ernst genommen würde.