Gemobbte Schüler leiden noch viele Jahre später: Körper und Seele dauerhaft geschädigt

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2014

Kinder und Jugendliche, die von Mitschülern gemobbt werden, leiden auch als Erwachsene noch unter den Langzeitfolgen. Dies ergab eine Studie der Duke University in Durham, die insgesamt 1420 Personen über einen Zeitraum von 20 Jahren beobachtete.

Untersuchung von Blut auf c-reaktiven Proteinen

Die Teilnehmer mussten regelmäßig Fragen danach beobachten, ob sie selbst Opfer von Mobbing wurden oder möglicherweise selbst andere Schüler mobbten. Außerdem lieferten sie Blutproben ab, die auf bestimmte Marker untersucht wurden. Diese c-reaktiven Proteine (CRP) werden mit Entzündungsprozessen in Verbindung gebracht, die u.a. Stoffwechselstörungen und Herz-/Kreislauferkrankungen auslösen können.

Geringes CRP-Niveau bei ehemaligen Mobbern

Die Wissenschaftler stellten so fest, dass Personen, die in ihrer Kindheit oder Jugend unter Mobbing gelitten hatten, auch als Erwachsene noch ein erhöhtes CRP-Niveau im Blut hatten. Bei Teilnehmern, die nur gelegentlich oder nie Opfer von Mobbing-Aktionen waren, zeigte sich dagegen ein normaler CRP-Spiegel.

Ironie des Schicksals: Ausgerechnet diejenigen, die andere Schüler gemobbt hatten, zeigten als Erwachsene ein eher geringes CRP-Niveau.

Anders gesagt: Das Quälen anderer Schüler kann sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken.

Positive Auswirkung auf die eigene Gesundheit durch dominantes Verhalten

Die Forscher erklären dies damit, dass ein dominantes Verhalten zu einem erhöhten gesellschaftlichen Status auch in der Hackordnung einer Schulklasse führt - und sich die Steigerung des Status wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt. Allerdings sollte in Schulen noch stärker darauf geachtet werden, dass sich ein hoher sozialer Status auch auf andere Weise erwerben lässt - und nicht durch das Piesacken der Mitschüler, die noch viele Jahre unter den Folgen leiden werden.