Bedingungsloses Grundeinkommen: Eine Utopie, die in der Schweiz schon bald Realität sein könnte

Von Frank Sprengel
3. Juni 2013

Die Idee, dass jeder Mensch unabhängig von erbrachten Leistungen einen Lebensunterhalt bekommt, ist nicht neu. Erste Erwähnung fand sie in Thomas Morus Roman "Utopia" aus dem Jahr 1516. Von da an entwickelten sich diverse Varianten des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). Viele davon dürften getrost als utopisch bezeichnet werden.

Allerdings gibt es auch Versionen, die zumindest auf den ersten Blick realisierbar scheinen. Dass der Gedanke jemals Realität werden könnte, schien aber dennoch lange Zeit unwahrscheinlich. Dank einer Initiative, die schon Monate vor Fristablauf über 100000 Befürworter fand, kommt es in der Schweiz nun aber zu einer Volksabstimmung über die Einführung des BGE.

Schon jetzt wird von einer Revolution, die mit der Einführung der Demokratie oder der Gleichberechtigung zu vergleichen wäre, gesprochen. Dass die Schweiz jetzt eine Vorreiterrolle einnimmt und dass das bedingungslose Grundeinkommen auch in anderen Ländern eingeführt wird, wagen Forscher des Instituts zur Zukunft der Arbeit zumindest für Deutschland zu bezweifeln, da ihrer Auffassung nach weder das Schweizer Modell noch eine andere geprüfte Variante zum jetzigen Zeitpunkt finanzierbar wäre, ohne dass die Mehrheit der Bevölkerung zu große Einbußen hinnehmen müsste.