Nach 100 Tagen: Welche Folgen der Mindestlohn bislang hat

Besonders Hotels und Gaststätten sehen ihre Existenz durch den gesetzlichen Mindestlohn bedroht

Von Ingo Krüger
10. April 2015

In der Politik wird regelmäßig nach 100 Tagen Bilanz gezogen. Dies gilt auch für den gesetzlichen Mindestlohn, den Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) eingeführt hat. Horrorszenarien, nach denen es zu einer massiven Vernichtung von Arbeitsplätzen kommen würde, sind nicht eingetroffen. Vor allem in Ostdeutschland hat es in einigen Bereichen jedoch Preissteigerungen gegeben. Betroffen sind dort

Dort hatte es vor der Einführung des Mindestlohns relativ niedrige Einkommen gegeben.

Auswirkungen des Mindestlohns

Unternehmen, die ihre höhere Kosten nicht an die Kunden weitergegeben haben, haben stattdessen Öffnungszeiten oder Angebote eingeschränkt. Allerdings steht die Urlaubssaison noch aus, daher lassen sich einige Folgen jetzt noch nicht abschätzen. Zu massiven Stellenstreichungen ist es bislang nicht gekommen.

Existenzbedrohung für Betriebe

Lediglich die Zahl der Minijobber hat in strukturschwachen Regionen ein wenig abgenommen. Da die Verdienstgrenze von 450 Euro aufgrund des höheren Stundenlohnes jedoch schneller erreicht ist, lassen sie sich nicht mehr so flexibel einsetzen. Mittelfristig, so der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Baden-Württemberg, Fritz Engelhardt, seien viele Betriebe aber in ihrer Existenz bedroht.