Angst vor Entlassung: 5000 Lada-Mitarbeiterinnen in Russland wurden schwanger

Von Laura Busch
28. November 2009

Bei Russlands größtem Autobauer Lada sind derzeit mehr als ein Viertel aller Stellen gefährdet. Der in Togliatti ansässige Konzern will 27.000 seiner 100.000 Arbeitsplätze streichen. Grund: Die Finanzkrise. Über 5000 beschäftigte Arbeiterinnen reagierten darauf, indem sie kurzerhand schwanger wurden und in den Mutterschutz gingen.

Durch diese skurrile Maßnahme wurden sie unkündbar. Ein Sprecher der Lada-Gewerkschaft erklärte gegenüber der Zeitung "Nesawissimaja Gaseta", die Zahl der Schwangeren sei sprunghaft angestiegen und somit eindeutig auf den drohenden Verlust des Arbeitsplatzes zurückzuführen.

Oleg Schejin, Mitglied des parlamentarischen Sozialausschusses in Moskau, kritisierte das Verhalten der Frauen. Ein Kind bedeute eine hohe zeitliche und finanzielle Belastung und es sei schließlich nicht gesichert, dass die Frauen nicht auch zu einem späteren Zeitpunkt noch ihre Arbeit verlieren könnten, so Schejin.