Zu frühe Einschulung verbaut Karrierechancen

Von Ingrid Neufeld
26. Oktober 2012

Eine kanadische Studie hat es jetzt ans Licht gebracht: Kinder, die zu früh eingeschult werden, haben später eine geringere Chance, die Karriereleiter hinaufzusteigen, als andere.

An der University of British Columbia wurden 500 Geschäftsführer nach ihrem Geburtsdatum gefragt. Das Resultat: Nur 6,13 Prozent der Junikinder und nur 5,87 Prozent der Juligeborenen schaffen es in den Chefsessel. 10,67 Prozent der Führungskräfte waren im April geboren und 12,53 Prozent im März. Der Zusammenhang liegt auf der Hand: Ältere Kinder lernen leichter, als jüngere, deren Intelligenz noch nicht so gut entwickelt ist.

Auch in den USA werden Kinder desselben Jahrgangs eingeschult, egal wie früh, oder spät im Jahr sie geboren sind. In Deutschland sind die Bedingungen ähnlich.

Wer schon als Kind merkt, dass er besser ist, als andere, wird sich auch später als der Bessere empfinden. Damit sind Winterkinder für Führungsrollen geradezu prädistiniert. Doch Sommerkinder, die sich zwar später entwickeln, aber denselben Verstand besitzen, werden zwangsläufig aus der Geschäftswelt ausgeschlossen.

Möglicherweise fehlen der Gesellschaft dadurch die besten Talente. Darum sollte nach Ansicht der Wissenschaftler die Einschulungspraxis nochmals überdacht werden.