Psychologie für die Karriere - Netzwerken fühlt sich schmutzig an

Von Dörte Rösler
25. September 2014

Die Karriereleiter ist mittlerweile ein Netz. Wer beruflich aufsteigen möchte, muss Networking betreiben. Aber nicht jedem liegen erzwungene Treffen mit potenziell karrierefördernden Menschen. Die meisten Teilnehmer von Netzwerkveranstaltungen fühlen sich anschließend schmutzig und unwohl. Viele haben das Bedürfnis sich zu duschen. Ausnahmen: wer eine Machtposition inne hat, kann Netzwerken richtig genießen.

Networker müssen Ansprüche an eigene Integrität aufgeben

In einer Meta-Analyse von vier Studien stellten amerikanische Forscher fest, dass sich das psychische Unwohlsein nach Netzwerktreffen auf den Körper übertragt. Die Mehrzahl der Testteilnehmer fühlte sich so befleckt, dass sie die Hände waschen oder duschen wollten. Das schlechte Gefühl resultiert meist daraus, dass Networker ihre Ansprüche an die eigene Integrität aufgeben müssen. Sie empfinden es als unmoralisch, Beziehungen zu anderen Personen zu knüpfen, nur um diese beruflich auszunutzen.

Wer Macht hat, sieht das offenbar anders. Teilnehmer mit höheren Positionen denken eher, dass sie den anderen nutzen können. Das schafft ein wohliges Gefühl. Die Studienautoren geben Schwächeren deshalb den Tipp: Fragen Sie sich, was Sie ihrem Gegenüber anbieten können. Dadurch kommen Sie in eine moralisch souveräne Position.