Beschäftigte hatten 2012 wieder mehr Geld in der Tasche

Über die Gewinner und Verlierer der Verdienstzuwächse in Deutschland

Von Ingo Krüger
4. Februar 2013

Deutschlands Arbeitnehmer hatten im Jahre 2012 wieder mehr Geld im Portemonnaie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Berlin stiegen die Tariflöhne im Schnitt um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg lag damit erheblich über den Zuwächsen in den Jahren 2011 (+ 1,5 Prozent) und 2010 (+ 1,6 Prozent).

Neuabschlüsse und Tarifsteigerungen

Grund für diese Entwicklung sind die vergleichsweise hohen Neuabschlüsse sowie deutliche Tarifsteigerungen, die Gewerkschaften und Arbeitgeber bereits in den Vorjahren vereinbart hatten. Die geringeren Zuwächse in den Jahren 2010 und 2011 beruhten dagegen teilweise noch auf Abschlüssen, die die Tarifparteien mitten in der Wirtschaftskrise ausgehandelt hatten. Diese sahen entsprechend niedrige Lohnsteigerungen vor.

Gewinner und Verlierer der Verdienstzuwächse

Am kräftigsten fiel das Plus in den Bereichen

  • Energie- und Wasserversorgung,
  • Entsorgung,
  • Öffentlicher Dienst sowie
  • Erziehung und Unterricht

aus. Dort gab es für die Beschäftigten jeweils 3,0 Prozent mehr Gehalt. Geringere Verdienstzuwächse gab es für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

  • im Gastgewerbe sowie
  • im Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils + 2,1 Prozent) und
  • bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+ 1,8 Prozent).

2013 wollen die Gewerkschaften kräftige Lohnerhöhungen.

  • In der Metall- und Elektroindustrie,
  • am Bau und
  • im öffentlichen Dienst der Länder

stehen Tarifverhandlungen an. Die Gewerkschaften fordern dort zwischen 5,0 und 6,6 Prozent mehr Gehalt.