Rückenfreundlich arbeiten - so gestalten Sie ihren Schreibtisch ergonomisch

Wer bei der Wahl und Aufstellung der Bürogegenstände auf Ergonomie achtet, kann Verspannungen und Schmerzen vorbeugen

Von Dörte Rösler
17. August 2015

Wer viel im Sitzen arbeitet, kennt sie: Nacken- und Rückenschmerzen. Zwei von drei Frauen (64 Prozent) leiden unter Verspannungen im Nacken, bei den Männern sind es 40 Prozent.

Mit der richtigen Gestaltung des Schreibtisches kann man diesen Beschwerden vorbeugen. Tipps von Arbeitsmedizinern.

Monitor und Beleuchtung einstellen

Viele Büroarbeiter freuen sich über einen großen Monitor, den sie möglichst herausgehoben auf dem Schreibtisch platzieren. Für die Nackenmuskulatur ist das schädlich. Besser: den Monitor so einstellen, dass man beim Arbeiten auf ihn hinabschaut. So bleiben die Muskeln entspannt.

Auch die Augen werden beim Arbeiten am Monitor oder bei künstlicher Beleuchtung belastet. Mit einem matten Bildschirm lassen sich störende Reflexionen verhindern, durch seitlichen Lichteinfall wird zudem die Blendung reduziert. LED-Leuchten sollten mattiert sein, bei andere Lampen sollte man auf eine Lichtstärke von mindestens 500 Lux achten.

Wichtig: Lampen und Bürogeräte so anordnen, dass sie möglichst wenig Schatten werfen.

Handfreundliche Maus und Tastatur

Das wichtigste Instrument für Büroarbeiter ist die Tastatur. Damit die Finger ermüdungsfrei tippen können, sollte der Druckpunkt der Tasten nicht zu hart sein. Um die Handgelenke zu entlasten, empfiehlt sich eine zweigeteilte Tastatur, deren Flächen im Winkel zueinander angeordnet sind.

Wichtig: wählen sie zum Schreiben eine möglichst flache Tastatur, sonst müssen Sie die Handgelenke zu stark anwinkeln.

Zum Scrollen und klicken empfehlen Arbeitsmediziner eine Rollermouse: mit den futuristisch anmutenden Geräten wird der gesamte Arm entlastet, die Steuerung erfolgt nur mit feinen Bewegungen der Finger. Wer mit einer klassischen Maus gut zurechtkommt, kann aber auch diese benutzen. Lediglich vor der Ergomaus warnen die Wissenschaftler, sie belastet den Unterarm zu stark.

Entspannt sitzen - locker bewegen

Mancher Büroarbeiter verbringt seinen Tag auf einem Gymnastikball. Für den Rücken ist das allerdings nicht sinnvoll. Ohne Lehne neigt man zu einer krummen Haltung. Die Folge: Verspannungen im Rücken.

Besser sind höhenverstellbare und drehbare Bürostühle, bei denen sich sowohl Armlehne als auch Sitztiefe verändern lassen. Menschen mit Rückenproblemen können auch einen orthopädischen Stuhl ausprobieren. Die Modelle sind sehr teuer, in vielen Fällen zahlt aber die Deutsche Rentenversicherung dazu (bis zu 435 Euro).

Die beste Vorbeugung vor verspannten Muskeln ist Bewegung. Mindestens einmal pro Stunde sollten Schreibtischarbeiter aufstehen, die Arme ausschütteln und kleine Übungen machen. Das fördert die Durchblutung und verhindert, dass die Muskeln in der starren Sitzhaltung steif werden.