Ehrenamt abgeben

Überall findet man Infos, wie man ein Ehrenamt aufnimmt und fürht. Ich jedoch möchte meines abgeben und finde keinen Nachfolger. Der Verein meint nun, dass ich es dann weitermachen muss. Das kann doch wohl nicht sein. Nach über 10 Jahren möchte ich mich anderen Dingen widmen und statt Dank, wird mit rechtlichen Schritten gedroht, falls man keinen Nachfolger benennen kann.

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Wie Ehrenamt sauber beenden?

Hallo,
ich habe ein ähnliches Problem: ich habe als Schüler begonnen, politisch aktiv zu werden. Das ist jetzt 30 Jahre her. Ich habe deswegen als Student Seminararbeiten verspätet abgegeben und im Beruf mehrmals Stress mit Geschäftspartnern und Arbeitgebern gehabt, die kritisierten, dass meine politischen Termine im Beruf stören. Es kam auch vor, dass ich Urlaube wegen wichtiger Sitzungen vorzeitig abgebrochen habe.
Ich zweifle nicht an den Inhalten, aber ich bin einfach müde und benötige eine Pause. Mit 50 möchte ich gerne noch einmal im Beruf durchstarten und mehr Sport machen. Ich kann mir gut vorstellen, als Rentner wieder aktiv zu werden, aber jetzt ist es einfach genug.
Das Problem ist nur, dass ich ein erhebliches Loch hinterlassen würde. Meine Partei (der Name spielt hier keine Rolle) würde möglicherweise gar keinen Nachfolger ins Rennen schicken.
Ja, es gibt eine Aufwandsentschädigung, aber die liegt bei 300 EUR netto. Härter verdientes Geld als im Beruf.
Eigentlich bin ich entschlossen, aufzuhören. Aber ich suche noch nach dem sauberen Weg. Ich fürchte aber, dass es den nicht gibt.
Hat jemand Tipps oder Meinungen?

It's time to say goodbye

Hallo Mimi,
wie ich schon bereits in der Überschrift geschrieben habe, wird es, wenn man Dir mit rechtlichen Konsequenzen droht, wirklich Zeit das Ehrenamt in dem "Laden" abzugeben.
Leider ist es so, dass man nach all den Jahren persönlichen Einsatzes (meistens auch mit Einsatz eigener finanzieller Mittel) es nicht gedankt bekommt und dann sogar noch die berühmt berüchtigte "schmutzige Wäsche" gewaschen wird.
Ich selbst war 18 Jahre lang in einem Handballverein als Jugendleiter und Abteilungsleiter tätig. Da ist extrem viel Geld und Zeit drauf gegangen. Von den rund 150-200.000 km (ja ihr lest richtig), die ich auf meine diversen Autos draufgefahren habe, mal ganz zu schweigen. Nach meinem Rückzug aus dem Ehrenamt, der fast 2 Jahre gedauert hat, ist es mir letztlich dann doch gelungen das Ganze durchzuziehen, trotz Gerede, trotz diverser Anfeindungen. Bei diesen sehr negativen Dingen stehe ich grundsätzlich auf dem Standpunkt..."man sieht sich immer ein zweites Mal, manchmal schneller als man denkt" und so war das bei einigen dieser Herrschaften auch.
Grundsätzlich kann man ein Ehrenamt jederzeit ohne Angabe von Gründen niederlegen. Wenn Du gewählter Vorstand eines eingetragenen Vereins sein solltest, muss eventuell eine neue Mitgliederversammlung einberufen werden, zur Wiederwahl musst du Dich aber nicht stellen, auch dann nicht, wenn kein Nachfolger gefunden wird.

Moderator
@ Mimi

Hmmmm ....., ich glaube kaum, das es da irgendwelche rechtlichen Schritte gibt, wenn du dein Ehrenamt beenden möchtest, ich habe dazu auch nichts im I-Net gefunden. Nur z.B. eine Seite der Caritas-Altenhilfe, auf der man lesen kann:
"Auch wenn uns die Arbeit von Ehrenamtlichen sehr am Herzen liegt, können Mitarbeiter/innen zu jeder Zeit ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten beenden."
In kleinen Sportvereinen sind ja auch alle Trainer, der Vorstand usw. ehrenamtlich tätig, und die müssten das dann ja eventuell "lebenslänglich" machen, wenn sie keinen Nachfolger finden. Bei uns in den Fussballvereinen werden z.B. immer wieder Jugendtrainer gesucht, da die bisherigen Trainer ihre Trainertätigkeit beendet haben. Mein Onkel war auch Jugendtrainer und hat schon mehrmals seine Trainertätigkeit bei einem Verein beendet und das wohl ohne "rechtliche Schritte".
Also dürfte das wohl kein Problem sein, wenn du dein Ehrenamt beenden möchtest.
Naja, du könntest ja mal sagen, das man dir das zeigen soll, wie es steht, das es rechtliche Schritte gibt, wenn man sein Ehrenamt beenden möchte. Ich glaube, wenn das wirklich so wäre, würde es bestimmt keinen Menschen mehr geben, der "freiwillig" ein Ehrenamt annimmt.
Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen, vielleicht gibt es hier ja noch andere User die sich damit besser auskennen.

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