Online-Bewerbung: Formen, Aufbau und Einsatzmöglichkeiten

Online-Bewerbungen haben in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Man unterscheidet dabei drei Formen: die Bewerbungs-Webseite, das E-Mail-Bewerbungsschreiben, das den Lebenslauf und weitere Anhänge enthält, sowie spezielle Online-Bewerbungsformulare von Firmen. Damit eine Bewerbung auch Aussicht auf Erfolg hat, sollten einige Regeln und Tipps beachtet werden. Lesen Sie hier, was in Sachen Online-Bewerbung möglich ist und wann diese Art der Bewerbung empfohlen wird.

Von Jens Hirseland

Bei einer Online-Bewerbung handelt es sich um eine Bewerbung, die über das Internet verschickt wird oder im World Wide Web zugänglich ist. Bewerbungen über das Internet haben den Vorteil, dass sich auf diese Weise Portokosten und Papier einsparen lassen. Darüber hinaus wird Aufgeschlossenheit gegenüber den modernen Kommunikationsmedien gezeigt. Zu den weiteren Vorteilen zählen:

  • Unabhängigkeit von Geschäftsöffnungszeiten, z.B. bei der Post
  • geringerer Verwaltungsaufwand
  • mögliche Kontrolle über den Bearbeitungsstatus

Drei verschiedene Formen

Man unterscheidet zwischen drei Formen von Online-Bewerbungen. Dies sind

  • die eigene Bewerbungs-Webseite
  • spezielle Online-Bewerbungsformulare von Firmen
  • das E-Mail-Bewerbungsschreiben, das den Lebenslauf und weitere Anhänge enthält.

Wann sich welche der drei Möglichkeiten am besten eignet, ist von den Präferenzen der jeweiligen Firma, bei der man sich bewerben will, abhängig. Am besten ist es, erst einmal nachzuforschen, welche Bewerbungsoptionen vom potentiellen Arbeitgeber geboten werden. So findet man in zahlreichen Stellenanzeigen neben der normalen Postanschrift der Unternehmen auch deren E-Mail-Adressen.

Dies gilt als Hinweis, dass Online-Bewerbungen durchaus erwünscht sind. Es gibt sogar Firmen, die in Anzeigen extra darauf hinweisen, dass sie ausschließlich Bewerbungen via Internet wünschen.

Die eigene Bewerbungs-Homepage

Bei einer Bewerbungs-Website stellt der Bewerber auf einer Internetseite sein eigenes berufliches Profil zusammen, auf dem man als Unternehmen bzw. Personaler alle relevanten Informationen über den potenziellen zukünftigen Arbeitnehmer vorfindet. Was beim Erstellen beachtet werden sollte, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Firmeneigene Bewerbungsformulare

Darüber hinaus bieten viele Unternehmen firmeneigene Bewerbungsformulare an. In diesem Fall empfiehlt es sich, ein solches Formular auch zu nutzen. Stehen keine speziellen Formulare zur Verfügung, schickt man seine Bewerbung per E-Mail.

Bewerbungsformulare von Firmen sind zwar sehr beliebt, haben jedoch den Nachteil, dass sie für individuell ausgeprägte Bewerbungen nur wenig Raum lassen. Meist handelt es sich bei dieser Bewerbungsform ohnehin nur um die erste Runde, die es zu bestehen gilt.

Ist dies der Fall, werden dann oftmals auch klassische Bewerbungsunterlagen von den Arbeitgebern angefordert. Bei Branchen, die dem Internet wenig nahestehen, ist es eher ratsam, eine schriftliche Bewerbung abzugeben.

Bei Online-Formularen müssen auch diverse Unterlagen hochgeladen werden; diese sollten vorab vorbereitet, bestehende Unterlagen aktualisiert werden. Zu diesen zählen: ein Lebenslauf in Tabellenform sowie eingescannte Empfehlungsschreiben oder Arbeitszeugnisse. Ebenfalls wichtig: eine seriöse E-Mail-Adresse sowie ein aktuelles Online-Profil, auf welches man später verlinken kann.

Zudem wird die Erstellung einiger Vorlagen empfohlen; auf diese Weise kann man typische Fehler vermeiden. Hierzu zählt zum einen das Vorschreiben in einem Schreibprogramm, und zwar offline und in Ruhe. Ein sorgfältiges Überprüfen des fertigen Textes sollte selbstverständlich sein.

Bei den meisten Formularen gibt es auch Freitextfelder, in welches das Anschreiben gesetzt wird. Auch dieses sollte vorgeschrieben werden; dabei ist eine eventuelle Zeichenbegrenzung zu beachten. Bei den Anhängen kommt es darauf an, die Bewerbung nicht zu überladen.

Bei der Benennung der Anhänge sollte man sorgfältig vorgehen; bestenfalls hängt man stets den Namen hintendran, sodass der Empfänger die Daten auch sicher zuordnen kann. Vor dem Senden gilt: das komplette Formular noch einmal überprüfen.

Zu den typischen Fehlern; die vermieden werden sollten, zählen:

  • Unvollständige Angaben/Anlagen
  • zu große angehängte Dateien
  • zu viele Tippfehler
  • eine unseriöse Absender-E-Mail-Adresse
  • Verwendung von Abkürzungen

Generelle Tipps

Eine Online-Bewerbung sollte jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. So ist bei ihrem Verfassen genauso viel Sorgfalt wie bei einer klassischen Bewerbung erforderlich.

Im Unterschied zur schriftlichen Bewerbung gibt es bei der Internet-Bewerbung noch keine einheitliche Form, die sich durchgesetzt hat. Das heißt, dass man seine Bewerbung als reine E-Mail versenden und zusätzliche Anlagen hinzufügen kann. Es besteht aber auch die Option, in einer E-Mail einen Hinweis auf eine eigene Bewerbungsseite zu geben.

Zu den Grundelementen einer Online-Bewerbung gehören

  • das Anschreiben
  • der Lebenslauf sowie
  • eventuell weitere beigefügte Anlagen.

Dabei kann es sich um Qualifikationsnachweise, Zeugnisse oder Arbeitsproben handeln.

Auch Online-Bewerbungen sollten sorgfältig und professionell aufgebaut sein
Auch Online-Bewerbungen sollten sorgfältig und professionell aufgebaut sein

Auf das E-Mail-Bewerbungsschreiben gehen wir im Folgenden etwas genauer ein...

Aufbau einer Bewerbung per E-Mail als Antwort auf eine Stellenanzeige

Eine gute Möglichkeit, auf eine Stellenanzeige zu antworten, ist eine Kurzbewerbung per E-Mail. Um Interesse beim Arbeitgeber zu wecken, sollte die Mail richtig aufgebaut sein.

Funktion

Grundsätzlich dient eine kurze Bewerbung per E-Mail dazu, erst einmal Kontakt zu einem Unternehmen herzustellen. Sie ist vor allem dann sinnvoll, wenn man noch einige Fragen zu der ausgeschriebenen Stelle hat, die man mit der Bewerbung verbinden will.

Wichtig ist, dass man sich kurz fasst, denn ist der Text zu umfangreich, könnte dies als aufdringlich angesehen werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Empfänger die Mail gar nicht bis zum Ende durchliest.

Was darf nicht fehlen?

In der Kurzbewerbung enthalten sein sollten Angaben zur Person sowie eine kurze Beschreibung des Anliegens. Dabei ist es ratsam, sich direkt in der E-Mail vorzustellen und nicht in einem Dateianhang.

Auf diese Weise hat die Firma die Möglichkeit, sich ein Bild von dem Bewerber zu machen. Außerdem sollte man ausdrücklich anbieten, dem Unternehmen seine detaillierten Bewerbungsunterlagen zuzuschicken. Mit Ausnahme eines tabellarischen Lebenslaufs fügt man diese Unterlagen der E-Mail jedoch nicht hinzu.

Fordert das Unternehmen die Bewerbungsunterlagen an, ist dies ein Hinweis, dass es sich ausführlich mit der Bewerbung beschäftigt. Zählt man dagegen nicht zu dem gewünschten Bewerberkreis, teilt das Unternehmen dies entsprechend mit oder reagiert in seltenen Fällen auch gar nicht.

Aufbau einer Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf

Bei einer E-Mail-Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf geht der Bewerber auf alle relevanten Punkte ein, nach denen in der Stellenanzeige gefragt wird. Außerdem fügt man den Lebenslauf als Attachment (Dateianhang) bei.

Das Hinzufügen von weiteren Anlagen sollte der Bewerber nur dann durchführen, wenn dies die Firma ausdrücklich wünscht. Im Zweifelsfall kann auch telefonisch nachgefragt werden.

Gute Argumente finden

Das Anschreiben ist deshalb so wichtig, weil es als erstes vom zuständigen Personal der jeweiligen Firma gelesen wird. Daher sollte man bei seiner Erstellung größte Sorgfalt walten lassen.

Zunächst einmal legt der Bewerber in dem Anschreiben die Gründe dar, die seiner Meinung nach für ihn sprechen. Das heißt, dass er argumentiert, warum ausgerechnet er sich für die ausgeschriebene Stelle eignet.

Dabei empfiehlt es sich, stets auf die Anforderungen des Arbeitgebers einzugehen und zu begründen, warum man für das Unternehmen arbeiten möchte. Wichtig ist auch, sachlich zu bleiben und sowohl unnötige Bescheidenheit als auch Eigenlob in dem Schreiben zu vermeiden.

Die Bewerbung auf die Firma abstimmen

Um das jeweilige Unternehmen gezielt anzusprechen, empfiehlt es sich, jede einzelne Bewerbung spezifisch auf die Firma abzustimmen. Dadurch lässt der Bewerber erkennen, dass er über das Unternehmen gut informiert ist.

Außerdem sollte man seine E-Mail auch an den richtigen Ansprechpartner versenden. Welcher das ist, lässt sich vorher telefonisch abklären.

Die Neugier des Unternehmens wecken

Da man normalerweise nicht der Einzige ist, der sich für eine freie Stelle bewirbt, muss die Neugier des Adressaten geweckt werden. Das heißt, dass man versuchen sollte, sich von den anderen positiv zu unterscheiden, indem man zum Beispiel die Standardfloskel "Hiermit bewerbe ich mich" vermeidet, denn diese wird ständig verwendet.

Hatte der Bewerber bereits vorher telefonischen Kontakt, kann man diesen Umstand als Einstieg nutzen und sich für das vorangegangene Gespräch bedanken. Darüber hinaus gilt es deutlich zu machen, warum man ein Gewinn für das Unternehmen wäre.

Hinweise zu Aufbau und Schreibstil

Damit das Anschreiben bessere Aussichten auf Erfolg hat, wird empfohlen, es logisch aufzubauen, sodass die wichtigsten Aspekte an oberster Stelle stehen. Zudem sollten die Formulierungen kurz und einprägsam sein.

Sinnvoll ist auch, einen unmittelbaren Bezug zu der offenen Stelle herzustellen. Schließlich weist man darauf hin, dass man den Lebenslauf im Anhang beigefügt hat.

Unbedingt zu vermeiden sind der Einsatz von Smileys sowie eine zu lockere Wortwahl. Auch Rechtschreibfehler oder inhaltliche Ungenauigkeiten sollten in dem Anschreiben nicht vorkommen.

Weiterhin ist es ratsam, für Anlagen wie den Lebenslauf nur Text- oder Grafikformate zu verwenden, die allgemein üblich sind, da sonst der Adressat den Anhang womöglich gar nicht öffnen kann. Als gut geeignet gelten die Formate

  • PDF (Portable Document Format)
  • RTF (Rich Text Format) sowie
  • das Grafikformat JPEG.

Beim Schreiben der Bewerbungs-E-Mail sollte noch beachtet werden, dass man anstelle von "ä" oder "ß" besser "ae" und "ss" verwendet, da einige E-Mailprogramme Umlaute nicht erkennen können. Auch auf besondere Formatierungen gilt es zu verzichten. Am Ende der Mail sollten stets die normale Postadresse sowie die Telefonnummer stehen.