Entweder Facebook-Passwort oder keinen Job

Von Max Staender
29. März 2012

Bei einem Bewerbungsgespräch ist man in der Regel gut vorbereitet und tauscht sich mit dem Personaler über die Referenzen und Erfahrungen aus. Schon nach kurzer Zeit verfliegt die Anspannung und man kommt auf andere Themen wie zum Beispiel soziale Netzwerke zu sprechen. Wenn der Personaler kurz darauf Ihren Benutzername und das Passwort wissen möchte, wären die meisten Bewerber mit Sicherheit überrascht.

In den USA sind solche Fälle jedoch keine Seltenheit mehr, da viele Unternehmen schon vor dem Bewerbungsgespräch gerade in den sozialen Netzwerken die Kandidaten genau unter die Lupe nehmen. Als Facebook-Nutzer kann man natürlich seine Privatspähre schützen und bestimmte Informationen oder Bilder nicht für jeden zugänglich machen. In dem Fall sehen die Personaler höchstens das Bild sowie den Wohnort der entsprechenden Person. Um an alle Infos zu kommen wird deshalb von vielen Firmen und sogar Behörden nach dem Passwort gefragt, was hierzulande bislang zumindest unvorstellbar wäre, da es eine massiv Verletzung der Privatsphäre ist.

Mittlerweile setzt sich mit dem Vorgehen auch der Senat in Washington auseinander, wo geprüft wird, ob das Fragen nach Passwörtern nicht gegen die Bundesgesetze verstoße. Im selben Zug sollen offene Gesetzeslücken durch neue Gesetzesinitiativen geschlossen werden.