Zuwanderer und Frauen profitieren von anonymen Bewerbungen

Von Max Staender
19. April 2012

Bei der Anonymisierung von Bewerbungen profitieren besonders Zuwanderer und Frauen, was ein bundesweites Pilotprojekt jetzt zum Vorschein brachte. Sowohl öffentliche Arbeitgeber als auch diverse Unternehmen testeten über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren anonymisierte Bewerbungen.

Das Ergebnis war erstaunlich, da vor allem solche Bewerber, welche normalerweise unter pauschalen Urteilen leiden, von dieser Bewerbungsform profitieren. Somit hätten Menschen mit Migrationshintergrund sowie Frauen dieselben Chancen auf ein Vorstellungsgespräch wie die übrigen Jobbewerber.

Bei dem Pilotprojekt mit rund 8.500 Bewerbungen haben die Arbeitgeber auf das Geschlecht, Alter, Name sowie das Foto der Bewerber verzichtet. Somit kam es nur auf die wesentlichen Qualifikationen wie Abschlüsse und berufliche Erfahrung der Aspiranten an.

Den Personalern wurde erst kurz vor dem Bewerbungsgespräch die Namen und restlichen Angaben mitgeteilt, womit die Bewerber eine erste Hürde schon gemeistert haben, da Vorurteile und Klischees im persönlichen Gespräch weitaus weniger Bedeutung haben.