Bewerbung - Ablauf, Möglichkeiten, Anforderungen und hilfreiche Tipps zur Umsetzung

Eine Bewerbung ist ein kritischer Moment in der Karriere eines jeden Menschen. So entscheidet sich in diesem Moment, ob man vom gewünschten zukünftigen Arbeitgeber übernommnen wird, wodurch sich die berufliche Laufbahn einschneidend verändern kann. Doch auch der fleißigste Bewerber kann es mit der Zeit mit Bewerbungsfrust zu tun bekommen. Lesen Sie, was zur Bewerbung alles dazugehört und welche Tipps man beachten sollte, um den zukünftigen Chef von sich zu überzeugen.

Von Kai Zielke

Der Ablauf einer Bewerbung - von der Jobsuche bis zum Bewerbungsgespräch

Früher oder später dürfte jeder Arbeitnehmer den Bewerbungsprozess durchlaufen. Die dabei auftretende Unsicherheit ist dabei oft nur ein Resultat der Ungewissheit, was einen denn eigentlich im Laufe einer Bewerbung alles erwartet. Doch wie läuft eine Bewerbung von der Jobsuche bis zum Bewerbungsgespräch überhaupt ab, bevor man sich darauf freuen kann, eine neue Arbeitsstelle gefunden zu haben?

Die Suche nach einer geeigneten Stelle

Am Beginn der Jobsuche steht natürlich der Wunsch, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Dabei ist es egal, ob die betreffende Person gerade arbeitslos ist oder nur nach einer Alternative zum jetzigen Job sucht.

Die Möglichkeiten der Jobsuche, welche nun genutzt werden können, sind wiederum breit gestreut. So kann beispielsweise auf eine Übermittlung durch die Agentur für Arbeit oder dem Beantworten von Inseraten gesetzt werden.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema. Doch egal, welchen Weg man wählt, so folgt dem Weg der Auffindung potentieller Arbeitgeber der zweite Schritt.

Die Kontaktaufnahme mit der jeweiligen Firma

Nun meldet man sich bei der jeweiligen Firma. Aber auch diese Kontaktaufnahme unterscheidet sich in manchen Fällen erheblich.

So kann es sich hierbei lediglich um ein kurzes und knappes Telefonat handeln, gleichzeitig kann diese erste Meldung aber auch in Form eines ausführlichen und aufwendigen Bewerbungsschreibens vonstatten gehen. Bei diesem zweiten Schritt, der Kontaktaufnahme, geht es schließlich darum, den potentiellen Arbeitgeber von sich zu überzeugen, so dass dieser einen zu einem Bewerbungsgespräch einlädt.

Das Bewerbungsgespräch

Im Idealfall kommt es dann auch zu diesem Bewerbungsgespräch. Dieses gliedert sich wiederum auch in verschiedene Phasen, welche im Zuge des Gesprächs durchlaufen werden. Dabei entscheidet der Arbeitgeber, ob man als zukünftiger Mitarbeiter in Frage kommt.

Hier in unserem separaten Artikel erhalten Sie alle nötigen Informationen rund um das Bewerbungsgespräch. Sollte das Gespräch gut verlaufen, so gibt es zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen kann.

Einerseits kann einem der Arbeitgeber direkt einen Arbeitsvertrag anbieten, wodurch man die Jobsuche erfolgreich abgeschlossen hat. Andererseits kann es aber auch sein, dass man durch das Bewerbungsgespräch lediglich in eine engere Auswahl gekommen ist, was wiederum weitere Testverfahren bedeutet.

Assessement Center

Bei diesen kann es sich unter anderem um Assessement Center handeln, welche den Probanden über mehrere Tage testen und hierdurch hinsichtlich seiner Fähigkeiten beurteilen. Sollte man in diesen Testverfahren den Anforderungen gerecht werden oder besser als die anderen Bewerber abschneiden, dann ist die Chance für einen Arbeitsvertrag hoch. Wie ein Assessment Center ablaufen kann, erfahren Sie hier.

Mittlerweile gibt es verschiedene Wege, um sich für eine Stelle zu bewerben...

Bewerbungsmöglichkeiten

Genau so vielfältig wie die Möglichkeiten der Jobsuche sind, so verschieden sind auch die Wege, um sich für eine bestimmte Stelle zu bewerben. Im Folgenden geben wir einen entsprechenden Überblick.

Da wäre zum einen der Klassiker der schriftlichen Bewerbung: man findet ein Jobangebot und bewirbt sich in Form eines Bewerbungsschreibens. Dieses wird mittlerweile häufig auch per Email verlangt.

Auch eine telefonische Bewerbung ist möglich. Viele Interessenten nutzen das Telefongespräch beispielsweis, um zu erfragen, ob eine Stell zu vergeben ist oder wie die Bewerbung aussehen soll. Es kann sein, dass aus so einem Gespräch direkt eine eigenständige Bewerbung wird - sich vorzubereiten, ist also anzuraten.

Sendet man eine Bewerbung an ein Unternehmen, ohne zu wissen, ob dort überhaupt eine Stelle zu vergeben ist, spricht man von einer Initiativ- oder Blindbewerbung. Das Risiko einer Absage ist im Verhältnis zwar höher, dennoch kommt es immer wieder vor, dass man damit überzeugen kann. Detailliertere Informationen zu dieser Bewerbungsform erhalten Sie hier.

Ebenfalls beliebt ist die Online-Bewerbung bzw. Internetbewerbung. In diesem Fall nutzen die Interessenten ein Onlineportal auf den Seiten des Arbeitgebers, um dort die erforderlichen Daten und Dokumente zu übermitteln.

In vielen Fällen werden auf diese Weise auch einfach die Informationen aus einer Bewerbungsplattform genutzt, sodass man sich beispielsweise ein Anschreiben sparen kann. Bei solchen Bewerbungsplattformen handelt es sich um Netzwerke, auf denen man sein eigenes Bewerbungsprofil erstellen kann - auf diese Weise können Arbeitgeber, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind, auf einen Interessenten aufmerksam werden.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der Videobewerbung. Diese kann man sich wie ein Telefongespräch vorstellen, mit dem entscheidenden Unterschied, dass sich Bewerber und potentieller Arbeitgeber über Video sehen können.

Worauf es generell bei der Bewerbung ankommt, klären wir im Folgenden...

Den Arbeitgeber überzeugen: wichtige Anforderungen

Im Prinzip sollte man all das ausstrahlen, was sich der potentielle Chef von einer Arbeitskraft wünscht bzw. auch von dieser fordert.

Seriosität

Dies wäre zunächst einmal ein hohes Maß an Seriosität. Diese kann man einerseits durch das Bewerbungsschreiben betonen. Dieses sollte deshalb natürlich fehlerfrei sein und alle wesentlichen Daten enthalten.

Daneben gibt es bei der Gestaltung aber auch einige Etiketten, welche je nach Branche variieren und beachtet werden sollten. Dies wäre beispielsweise ein bestimmtes Format oder Zeugnisse, welche beigelegt werden.

Diese Seriosität sollte man aber auch persönlich vermitteln, sobald es ins Bewerbungsgespräch geht. Am besten erreicht werden kann das Ganze durch

  • einen gepflegten und eleganten Kleidungsstil
  • ein pünktliches Erscheinen und
  • ein formelles Auftreten.

Motivation

Darüber hinaus sollte man dem Chef aber auch vermitteln, warum man ausgerechnet bei seinem Unternehmen aktiv werden will. Ein schlichtes Vorbringen, dass man die nötigen Qualifikationen für diesen Job besitze, überzeugt heutzutage keinen Arbeitgeber mehr.

Stattdessen sollte man sich im Vorfeld überlegen, was denn überhaupt an dieser Arbeitsstelle so reizvoll ist und warum man diese gerne besetzen möchte. So signalisiert man dem Chef, dass man auch die Motivation besitzt, geforderte Leistungen mit Elan aufzubringen und sich mit dem Betrieb zu identifizieren.

Überzeugender Lebenslauf

Des Weiteren kann ein Chef auch mit einem ansprechenden Lebenslauf überzeugt werden. Bevor man sich also zur Bewerbung bei diversen Unternehmen entschließt, kann man auch noch darüber nachdenken, etwas für die persönliche Entwicklung und den Lebenslauf zu machen.

Dies kann beispielsweise ein Praktikum oder ein Auslandsaufenthalt mit Berufsbezug sein. So steigt der eigene Qualifikationsgrad und damit auch das Interesse, das der potentielle Chef für die eigene Person hinsichtlich einer Einstellung entwickeln dürfte.

Authentizität

Zuletzt sollte aber auch stets authentisch aufgetreten werden. Durch ein zu starkes Verstellen wirkt das Verhalten auf den Chef gespielt und künstlich. Hierdurch sinkt die Sympathie und damit auch die Chance, nach der Bewerbung übernommen zu werden.

Mit ein paar Tipps kann man eine Bewerbung deutlich erfolgreicher gestalten...

Bessere Chancen bei der Jobsuche

Bei Bewerbungen muss leider in der Regel mit einer Absage gerechnet werden. Dies ist schlicht auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich auf eine Stelle oft dutzende Bewerber melden. Mit ein paar Tipps kann man zumindest versuchen, den gewünschten Erfolg ein bisschen anzukurbeln.

Bei wie vielen Unternehmen bewerben?

So stellt sich beispielsweise die Frage, bei wie vielen Unternehmen man sich sich bewerben sollte, um die Chancen der Einstellung zu erhöhen. Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es natürlich nicht. So hängt die ideale Anzahl an Bewerbungsschreiben von einer Vielzahl von Faktoren ab, welchen beispielsweise der persönliche Qualifikationsgrad und die momentane Lage auf dem Arbeitsmarkt zuzuordnen sind.

Schritt 1: Konzentration auf wenige Unternehmen

Zunächst einmal sollte man sich aber nur auf wenige Unternehmen konzentrieren, welche einen am meisten interessieren. Dies hat drei Vorteile. Zum einen wird so der persönliche Aufwand erheblich reduziert.

Zum anderen erfährt man hierdurch sofort, ob man die Chance hat, in eines dieser gewünschten Unternehmen zu gelangen. So wird eine missliche Lage vermieden, bei welcher man die Zusage einer eher unbeliebten Firma hat und nicht weiß, ob noch auf die ausstehende Entscheidung besserer Unternehmen gewartet werden soll.

Darüber hinaus kann man das einzelne Bewerbungsschreiben aber auch sorgfältiger gestalten und auf das Unternehmen abstimmen. Bei einer unüberschaubaren Anzahl an Bewerbungsschreiben ist dies wiederum nicht mehr möglich.

Schritt 2: Bewerbungen bei Unternehmen aus der Region

Sollte man allerdings nur Absagen von den bevorzugten Unternehmen erhalten, dann lohnt es sich, jeder Stellenausschreibung nachzukommen und sich vor allem bei Unternehmen aus der Region zu bewerben. Bei diesem Schritt kann es dann auch vorkommen, dass man sich bei über einem Dutzend Unternehmen gleichzeitig bewirbt.

Zuletzt ist noch erwähnenswert, dass sich nur sehr gut qualifizierte Arbeitskräfte nicht auf dieses Prozedere einlassen müssen. Diese haben dann wiederum den Vorteil, dass sich die Unternehmen oft bei ihnen melden. Dieser Luxus stellt aber natürlich die absolute Ausnahme dar, von welcher viele Arbeitssuchende nur träumen können.

Gesammelte Kontakte nutzen und als erster bewerben

Viele Bewerber verzweifeln nach einiger Zeit, da einfach keine passende Arbeitsstelle gefunden werden kann. Der Bewerbungsprozess ist aber keineswegs ein Produkt des Zufalls.

Stattdessen kann man bei der Stellensuche auch eigene Kontakte nutzen, um sich anschließend als erster zu bewerben. Doch was sollte man hierbei beachten und erhöhen sich dadurch wirklich die Chancen, eingestellt zu werden?

Zunächst einmal sollte man versuchen, im Laufe der Zeit Kontakte zu sammeln, welche bei der späteren Stellensuche von Nutzen sein könnten. Bei den Kontakten kann es sich beispielsweise um

  • Freunde
  • Bekannte
  • Mitarbeiter oder auch
  • Kunden und
  • Geschäftspartner

handeln. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, diese Kontakte in einem zentralen Register zu sammeln - etwa in einem Online Verzeichnis oder einem Adressbuch.

Vorteile

Sobald es nun zur Arbeitslosigkeit kommt, kann man sich bei all diesen Kontakten umhören, ob gerade eine Stelle zu vergeben sei. Dies hat den Vorteil, dass man über Stellenangebote informiert wird, welche so noch überhaupt nicht öffentlich gemacht wurden.

Bewirbt man sich nun bei dieser Stelle, muss man sich keiner großen Konkurrenz stellen. Stattdessen ist man vorläufig der einzige Bewerber.

Sobald man dann das Anforderungsprofil des Unternehmens erfüllt, kann man damit rechnen, eingestellt zu werden. Daneben kann es noch sein, dass der Kontakt eine persönliche Empfehlung an das Unternehmen übermittelt, was die eigenen Einstellungschancen noch weiter steigen lässt.

Insgesamt macht es also Sinn, Kontakte bei der Jobsuche für sich zu nutzen. Schließlich erfährt man so nicht nur mehr über ausgeschriebene Stellen, sondern hat auch höhere Chancen, beim jeweiligen Arbeitgeber eingestellt zu werden.

Wissen, nach welchen Fähigkeiten Arbeitgeber suchen

Um seine Chancen bei der Bewerbung zu verbessern, kann auch folgende Strategie helfen: Wissen, worauf es ankommt. In diesem Fall ist die Rede von Fähigkeiten, nach denen Arbeitgeber besonders gerne Ausschau halten.

Natürlich sollte man bei der Bewerbung die Fähigkeiten herausstellen, die die persönlichen Stärken herausstellen, und natürlich zählen auch die speziell für den Job notwendigen Anforderungen eine Rolle. Doch zudem gibt es einige Eigenschaften, mit denen man auch abgesehen davon immer punkten kann. Zu diesen zählen:

  • Teamfähigkeit: sich in ein Team integrieren zu können, ist in nahezu allen Bereichen wichtig oder zumindest von Vorteil
  • Flexibilität: kurzfristige Änderungen kann es überall einmal geben - sowohl als Arbeitgeber als auch als Arbeitnehmer sollte man dazu in der Lage sein, sich auf diese einstellen zu können
  • Belastbarkeit: jeder Job kommt mit stressigen Phasen daher - auch in diesen gilt es, möglichst gute Leistungen zu bringen
  • Emotionale Intelligenz: im Job hat man in der Regel mit verschiedenen Menschen zu tun; handelt es sich um Kunden, muss man auf deren Bedürfnisse eingehen können - es gilt, Emotionen zu erkennen und die richtige Reaktion zu zeigen
  • Zielstrebigkeit: es gibt immer wieder berufliche Hürden zu meistern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; in diesem Fall gilt es, nicht aufzugeben
  • Verantwortungsbewusstsein: hinter den eigenen Entscheidungen stehen und Verantwortung übernehmen, wenn es auch mal nicht klappt, wie erwartet - wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, aus Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen
  • Neugierde: Dazulernen wollen, offen sein für Neues und alte Strukturen auch mal hinterfragen - wer neugierig und wissbegierig ist, kann sich leichter gegen mögliche Konkurrenten durchsetzen

Es gibt wohl kaum eine Stellenanzeige, die ohne die Aufzählung dieser Fähigkeiten auskommt.

Weitere Tipps

Neben den erwähnten Strategien und Tipps gibt es noch einige weitere Ratschläge, die man befolgen kann, um seine Bewerbungschancen zu steigern. Bei diesen handelt es sich vor allem um Hinweise, die man nach bereits einigen Absagen beachten sollte:

  • das Bewerbungsschreiben überarbeiten: möglicherweise ist die Bewerbung nicht überzeugend genug; vielleicht befinden sich auch kleine Fehler darin - hier sollte man sich unbedingt Unterstützung von jemandem suchen, der zumindest noch mal Korrektur liest
  • den Lebenslauf optimieren: auch in diesem kann der Fehler im Detail liegen; besonders wichtig ist auch, den Lebenslauf der jeweiligen Stelle anzupassen
  • Vorstellungsgespräche trainieren: bei vielen Bewerbern ist die Nervosität so groß, dass sie im entscheidenden Bewerbungsgespräch scheitern - eine gute Vorbereitung, indem man solche Gespräche trainiert, kann helfen
  • Kompetenzen erweitern: möglicherweise klappt es mit der Zusage nicht, weil eine erforderliche Kompetenz fehlt - möchte man unbedingt in einem bestimmten Bereich arbeiten, sollte man nicht davor zurückschrecken, etwas mehr Mühe in die Bewerbungsarbeit zu stecken und sich beispielsweise auf dem Bereich weiterbildet

Doch in vielen Fällen bleibt der gewünschte Erfolg auch aus...

Bewerbungsfrust und Misserfolg - Gründe und Gegenmaßnahmen

Dass es mit dem Finden einer neuen Stelle auf Anhieb klappt, ist die Ausnahme. Die Regel: zahlreiche, zumindest einige Bewerbungsschreiben mit folgenden Absagen. Die Folge: Bewerbungsfrust.

Während man bei den ersten Bewerbungen noch motiviert ist und optimistisch nach vorn blickt, folgen nach mehreren Enttäuschungen Sorgen, Zweifel und Ärger: es klappt nicht mit der Arbeitssuche. Zweifel kann es dabei zum einen bezüglich der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt geben, aber auch an seine eigene Person mit der Frage, ob man möglicherweise nicht gut genug ist.

Zu den häufigsten Gründen für Bewerbungsfrust zählen

  • zu viele Absagen
  • gar keine Antworten
  • steigende Sorgen und Angst (die Angst vor dem Ungewissen, die Sorge, dass es nicht klappen könnte)

Möglich ist aber auch, dass die geliebten sozialen Netzwerke einem einen Strich durch die Rechnung machen...

Bei einem Bewerbungsmisserfolg sind oft die eigenen Spuren im Internet Schuld

Viele Bewerber auf eine Ausbildungsstelle oder einen Beruf können es sich schwer vorstellen oder denken überhaupt nicht daran, doch tatsächlich können die persönlichen Spuren im Internet der Grund für gehäufte Absagen sein. Viele Arbeitgeber nutzen die in einer Bewerbung angegebenen Daten und durchforsten erst einmal das Internet nach dem Charakter ihres Bewerbers. Inzwischen ist es eine völlig routinierte Aufgabe, die Bewerber so durchzuchecken.

Personalprofis haben inzwischen sogar einen Namen für diese Recherche: B-Profil. Im B-Profil wird das über den Bewerber zusammengetragen, was er in der offiziellen Bewerbung vielleicht gern verschwiegen hat. Diese Informationen setzen sich dann aus

  • Partybildern
  • Hobbys oder
  • Kommentaren in Internet-Foren

zusammen. Das kann schnell peinlich werden und sobald man dabei in ein negatives Licht gerückt wird, ist man raus.

Einmal im Netz, kann man peinliche Bilder kaum noch löschen

Das Internet hat den Nachteil, dass es ein unendliches Gedächtnis hat. Jedes noch so alte Partyfoto kann plötzlich auf dem Monitor des potentiellen Chefs landen, dieser Tatsache muss man sich bewusst sein. Wer auf einem Bild im Netz wie ein rücksichtsloser Partygänger, Säufer und Frauen- beziehungsweise Männerschwarm aussieht, der muss befürchten, dass die eigene Bewerbungsmappe auf dem Stapel für die Absagen landet.

Kein Chef möchte eine scheinbar unzuverlässige Kraft einstellen. Doch was kann man tun, um die eigenen Spuren im Netz zu verwischen?

Internet-Zeitreise - kluge Suchende finden auch vermeintlich gelöschte Inhalte wieder

Natürlich kann man sich bei einer Community abmelden und darauf bestehen, dass die Administratoren alle Daten löschen. Nicht nur der Nickname und die Adresse verschwinden, auch Kommentare und Bildinhalte. Wer diesen Schritt geht und sich in sozialen Netzwerken löscht oder auch die eigenen Homepage aufräumt, wähnt sich auf der sicheren Seite.

Doch das ist leider ein Trugschluss, denn einige Suchmaschinen können auch auf den Zustand der Onlinepräsenzen vor ihrer letzten Aktualisierung zurück greifen. Es gibt sogar Adressen im Internet, die genau auf diese Rückführungen spezialisiert sind. Solche Informations-Zeitreisen sind für das Internet kein Ding der Unmöglichkeit.

Peinliche Bilder und Infos aus dem Netz entfernen

Die aktuellste Idee aus Informatikerkreisen ist es, schon beim Einstellen von Bildern und Daten ein Verfallsdatum wie bei Lebensmitteln festzulegen. Wird dieses Datum überschritten, löscht eine spezielle Software die Information für das gesamte Onlinenetz.

Die Idee ist gut, allerdings noch nicht weit verbreitet und sie schützt auch nicht davor, dass Freunde und Feinde Bilder kopieren und selbst veröffentlichen. Am Ende gibt es nur einen wirklichen Schutz: vorher nachdenken, welche Daten über einen selbst der Online-Welt in die Hände geraten sollen. Wer gar keine oder wenigstens kaum Spuren hinterlässt, der hat eine weiße Online-Weste und wird eher zum Bewerbungsgespräch geladen.

Zum Schluss: Tipps, um künftige Spuren zu vermeiden

  • Niemand verbietet Ihnen, sich in Foren oder Chats aufzuhalten. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht Ihren richtigen Namen verwenden und am besten auch keinen Nickname, der anderswo bereits mit Ihrer realen Person in Verbindung steht.
  • Außerdem sollten Sie bei jeder Registrierung, die nur privaten Zwecken dient, keine offizielle E-Mailadresse benutzen, sowieso niemals eine, die Ihren Namen enthält.
  • Ein Gespräch mit den engsten Freunden und auch Bekannten ist sehr wichtig, damit diese keine peinlichen Bilder von Ihnen mehr ins Netz stellen. Bitten Sie diese einfach auch, alte Bilder zu entfernen. Wenn es um eine Bewerbung geht, sollten die Freunde dafür Verständnis haben.
  • Suchen Sie ab und an nach Ihrem eigenen Namen im Internet. Finden Sie Suchergebnisse, die Sie in ein schlechtes Licht rücken, melden Sie sich bei der Seite und bitten Sie um eine Löschung. Allerdings besteht meist keine Verpflichtung der Betreiber, Ihrem Wunsch nachzukommen. Fragen kostet jedoch nichts.

Bewerbungsfrust überwinden

Dass es während der Bewerbungsphase zu stressigen und angstvollen Momenten kommt, ist völlig normal. Es gilt, sich davon nicht unterkriegen zu lassen und weiter zu machen. Jetzt ist es wichtig, sich mehr denn je auf das Finden eines Jobs zu konzentrieren:

  • Auf andere Gedanken kommen: hilfreich ist, sich auch mal eine Bewerbungspause zu gönnen, um den Kopf frei zu bekommen - Hobbys und der Kontakt zu anderen Menschen sind in diesem Zusammenhang zu empfehlen
  • Optimistisch bleiben: denkt man, dass man keinen Job finden kann, wird man sich auch schnell wie ein Versager fühlen; sich kurz zu ärgern ist gut und wichtig, jedoch sollte man nicht mit schlechter Laune an die weitere Jobsuche herangehen
  • Sich nicht zu sehr festlegen: möglicherweise hat man den Traumjob gefunden - und erhält auch von diesem Unternehmen die erste Absage - jetzt nur nicht aufgeben; wer sich auf diese Enttäuschung zu sehr konzentriert, wird nicht positiv nach vorn blicken können; es gibt mit Sicherheit noch viele andere passende Jobs
  • Andere um Hilfe fragen: dies ist wichtig, um mögliche Fehler zu erkennen und die nächste Bewerbung zu verbessern
  • Nachhaken: in den meisten Fällen erhalten Interessenten eine Standartabsage, in dem zu lesen ist, dass deren Profil nicht zum Unternehmen passt - auch wenn man nicht immer Erfolg hat, so empfiehlt es sich, einmal nachzufragen, woran es denn genau liegt, dass man eine Absage bekommen hat; möglicherweise hilft diese Antwort bei der nächsten Bewerbung