Mögliche Aufgaben und Tipps zum Verhalten in einer Gruppendiskussion

In einem Assessment Center werden alle beruflich relevanten Fähigkeiten der Teilnehmer überprüft. Dazu gehören natürlich auch die sozialen Kompetenzen, welche unter anderem in Gruppendiskussionen getestet werden. Dabei gibt es ein paar Punkte, auf die von den Prüfern genau geachtet wird. Lesen Sie, wie man sich beim Assessment Center in einer Gruppendiskussion verhalten sollte, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.

Von Kai Zielke

Die Gruppendiskussion im Assessment Center

Wurde man als Bewerber für eine bestimmte Stelle zum Assessment Center eingeladen, ist man seinem möglicherweise Traumberuf bereits einen Schritt näher. Bei dem Auswahlverfahren, was nun auf einen zukommt, muss man sich jedoch in einigen Bereichen beweisen und sich gleichzeitig gegen andere Mitbewerber behaupten.

Auch die Grupendiskussion zählt zu den verschiedenen Aufgaben. Hierbei können die Prüfer die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten der Teilnehmer einschätzen.

Die Dauer der Gruppendiskussion beläuft sich auf 15 bis 45 Minuten. In der Regel nehmen vier bis acht Kandidaten daran teil. Sie bekommen ein Thema vorgegeben, über das dann diskutiert werden soll. Die Prüfer möchten dabei beobachten, wie die Bewerber sich unter Stress und Zeitdruck verhalten.

Vorbereitung und Ablauf

Die Teilnehmer können sich auf die Diskussion vorbereiten; dafür erhalten sie meist 15 bis 30 Minuten Zeit. Meist ist ein Beobachter für einen, maximal für zwei Kandidaten zuständig.

Die Aufgabe besteht für gewöhnlich darin, ein Thema hinsichtlich einer bestimmten Fragestellung zu erörtern. Auch die Vor- und Nachteile zu einem aktuellen Thema spielen häufig eine Rolle. Es erfolgt eine Einteilung in zwei Gruppen, welche jeweils die Vor- und Nachteile herausarbeiten bzw. diskutieren soll.

Somit kommt es natürlich auch mal vor, dass man einen Standpunkt vertreten soll, der eigentlich gar nicht der persönlichen Meinung entspricht. Hier kommt es darauf an, trotzdem bzw. genau deswegen so überzeugend wie möglich aufzutreten.

Generell lassen sich zwei Arten von Gruppendiskussionen unterscheiden: die kooperativ-orientierte Gruppendiskussion, bei der es darum geht, durch Einigung auf das weitere Vorgehen zu einer Lösung zu finden, sowie die konflikt-orientierte Gruppendiskussion, bei der sich ein Teilnehmer mit einem bestimmten Standpunkt durchsetzen muss.

Die Aufgabe wird zuerst erörtert und dann steht jedem Teilnehmer eine kurze Vorbereitungszeit auf die Diskussion zu
Die Aufgabe wird zuerst erörtert und dann steht jedem Teilnehmer eine kurze Vorbereitungszeit auf die Diskussion zu

Worauf kommt es an?

Ziel der Gruppendiskussion ist es nicht, mit Fachwissen glänzen zu können. Was zählt, sind soziale Kompetenzen wie etwa

  • Empathie
  • Teamfähigkeit und
  • Kompetenz bei Problemlösungen

Zunächst einmal ist es wichtig, das gesunde Mittelmaß zwischen aktiver Führung und passivem Zuhören zu finden. So ist es einerseits falsch, sich als Diskussionsführer aufzuspielen und das Gespräch ständig kontrollieren und führen zu wollen. Gleichzeitig fällt es aber ebenso negativ auf, wenn sich ein Teilnehmer während der Diskussion zu stark zurückhält und nur spärliche Beiträge liefert.

Das richtige Verhalten ist damit ein Balanceakt, weshalb es Sinn macht, das eigene Verhalten bereits während des Gesprächs gelegentlich zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Neben dieser allgemeinen Vorgabe gibt es aber auch noch einige konkretere Tipps, welche dabei helfen, die Aufgabe mit Bravour zu meistern.

Bei der Gruppendiskussion wird das Verhalten der einzelnen Teilnehmer analysiert
Bei der Gruppendiskussion wird das Verhalten der einzelnen Teilnehmer analysiert

Den Anfang machen

So ist es zunächst einmal ratsam, wenn man sich direkt zu Beginn der Gruppendiskussion einbringt und vielleicht sogar den ersten Gedankenanstoß gibt. Hierdurch wird gezeigt, dass man keine Angst hat, die Kontrolle zu übernehmen und auch unberechenbare Situationen anzuleiten.

Auf die anderen Teilnehmer eingehen

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, sich auf die anderen Teilnehmer einzulassen.

  • Dies bedeutet einerseits, dass man sich deren Namen merkt und sie auch direkt mit dem Namen anspricht.
  • Daneben sollte man auch bereit sein, den anderen ausreden zu lassen und sich dessen Argumente anzuhören - selbst wenn diese nicht im Geringsten der eigenen Meinung entsprechen.

Beim Thema bleiben

Des Weiteren sollte man als Teilnehmer einer solchen Gruppendiskussion beweisen, dass man in der Lage ist, klar und kritisch zu denken und nicht von der eigentlichen Hauptaufgabe abzukommen. Aus diesem Grund macht es Sinn, die bisherigen Ergebnisse von Zeit zu Zeit zusammenzufassen und das Gespräch wieder auf das Leitthema zurückzuführen, sobald dieses abzudriften droht.

Andere Teilnehmer mit einbeziehen

Letztlich empfiehlt es sich noch, eher passive Teilnehmer in das Gespräch mit einzubeziehen, indem diese beispielsweise direkt angesprochen werden. So demonstriert man Teamfähigkeit und zeigt zudem noch Empathie, was ebenso positiv auffallen dürfte.

Insgesamt ist die Testform Gruppendiskussion kein leichtes Unterfangen. Sobald man allerdings die genannten Tipps beachtet, dürfte es kein Problem mehr sein, die Prüfer von sich und seinen Fähigkeiten zu überzeugen.

Weitere Tipps

Was ebenfalls positiv auffällt:

  • die Wertschätzung von guten Ideen anderer Teilnehmer
  • eine positive Körpersprache
  • das Festhalten von Gemeinsamkeiten
  • Kompromissbereitschaft zu zeigen
  • eine sachliche und ruhige Diskussion
  • das Umgehen bzw. Auflösen von Konflikten

Was gilt es, zu vermeiden?

Da es wie bereits erwähnt vor allem darauf ankommt, innerhalb einer Gruppe gute Leistungen zu liefern, wird es nicht förderlich sein, sich mit seiner Meinung und entsprechenden Argumenten in den Vordergrund zu stellen - sofern nicht erwünscht. Außerdem sollte man vermeiden:

  • nichts zur Diskussion beizutragen
  • die Arme zu verschränken
  • andere nicht ausreden zu lassen
  • anderen eine Meinung aufzuzwingen
  • auf etwas ironisch zu reagieren