Supermarktkette zahlt Strafe wegen unerlaubter Werksverträge

Von Jutta Baur
22. Mai 2014

Der Druck unter den Discountern ist hart. Darum wird oft und gerne an den Personalkosten gespart, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dass es dabei auch zu zweifelhaften Vorgängen kommt, zeigt der Fall der Supermarktkette Netto. Dort hatte man mit "Werksverträgen" den Tariflohn umgangen.

Beweissicherung anhand von Wohnungsdurchsuchungen

Der Angelegenheit kam ans Tageslicht, nachdem bereits im Jahr 2012 Zollbeamte die Lager, Büros des Handelsunternehmens, aber auch privaten Wohnungen von leitenden Angestellten durchsucht hatten. Dabei stellten die Beamten Beweise sicher, die belegten, dass die Werksverträge nur eine Scheinselbständigkeit beinhalteten.

Einsparung von Sozialbeiträgen

Die Lagerarbeiter, um die es ging, konnten keineswegs selbständig und unternehmerisch handeln, so wie es eigentlich vorgesehen wäre. Für Netto bedeuteten die Werksverträge Einsparungen bei den Sozialabgaben, weil dafür die Beschäftigten selbst zuständig waren.

Inzwischen hat Netto etwa 7,5 Millionen Euro an den Staat und die Sozialversicherungsträger überwiesen.