Armut betrifft mehr Frauen - Minijobs sind in Worms hauptsächlich weiblich besetzt

Von Melanie Ruch
17. September 2013

Der Trend auf dem deutschen Arbeitsmarkt geht immer mehr zum Mini-Jobber. Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass ganze Vollzeitstellen mit Mini-Jobbern besetzt werden, denn die kosten den Arbeitgeber im Endeffekt deutlich weniger als eine Vollzeitkraft.

Neben den fehlenden Absicherungen, die ein Vollzeitangestellter im Gegensatz zum Mini-Jobber genießt, sind viele Mini-Jobs aber auch noch richtig mies bezahlt.

Auffällig ist aber noch eine weitere Entwicklung, denn offenbar scheinen die meisten Mini-Jobs, zumindest in Worms, mit Frauen besetzt zu sein. Dies ist das Ergebnis einer lokalen Studie des Pestel-Instituts in Hannover, die von ver.di und der Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten in Auftrag gegeben wurde.

Demnach sind 75% aller Teilzeit- und Minijobs in Worms mit Frauen besetzt, aber nur 34% aller Vollzeitstellen. In Worms würden Frauen zunehmend im Niedriglohn-Sektor unterkommen und so immer weiter vom fair bezahlten Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden.

In Sachen Arbeitsmarktentwicklung hätte die Bundesregierung schlicht und ergreifend versagt, indem sie sich seit Jahren gegen die Einführung eines gesetztlichen Mindestlohns wehre. Doch angesichts dieser Entwicklung werde es allmählich höchste Zeit zum Handeln, kritisieren die Gewerkschaften.