Boreout: Wie eine Langeweile am Arbeitsplatz auf Dauer krank machen kann

Durch Unterforderung am Arbeitsplatz kann es zu Depressionen und Vernachlässigung des Jobs kommen

Von Viola Reinhardt
8. Februar 2010

Burnout, das Ausgebranntsein, ist inzwischen für viele Menschen ein Begriff und das nicht nur in Kreisen der Manager und Führungskräfte. Weitaus weniger bekannt hingegen ist Boreout, das das Gefühl eines Ausgelangweiltseins in sich birgt und sehr häufig einem Tabu unterliegt. Langeweile am Arbeitsplatz? Was für viele Menschen fast unwahrscheinlich klingt, erleben jedoch immer mehr Betroffene Tag für Tag hautnah.

Eine Unterforderung in der Tätigkeit selbst verursacht bei einem Boreout-Betroffenen sowohl Vermeidungs- und Verschleierungstaktiken als auch ein Hang zur Depressionen. Aufgaben werden unnötig in die Länge gezogen, um es zu vermeiden weitere und oft stupide Arbeit übernehmen zu müssen.

Auf Dauer macht jedoch diese permanente Langeweile am Arbeitsplatz seelisch wie körperlich krank und ähnelt demzufolge dem Burnout-Syndrom, das sich dagegen durch eine dauerhafte Überforderung aufzeigt. Zumeist möchte der Betroffene eines Boreout-Syndroms mehr Arbeit die ihn auch fordert und folglich hat dieser krankmachende Zustand nur selten etwas mit einer Faulheit zutun.

Auf die ausgewogene Work-Life-Balance kommt es an

Eine letztjährig durchgeführte Umfrage ergab zu diesem weitverbreiteten Thema das Ergebnis, dass vier von zehn Managern sich in ihrem Tun als unterfordert fühlen. Um solch einem krankmachenden Zustand entgegenzutreten sollten besonders Vorgesetzte darauf achten, dass ihren Mitarbeiter eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglicht wird und weder davor zurückzuscheuen auch anspruchsvolle Aufgaben auf ihre Mitarbeiter zu delegieren als auch nicht an passender Stelle mit Lob zu sparen.

Wer nun davon ausgeht, dass das nur den Mitarbeitern gut tut, wird sich getäuscht sehen, denn aufgrund eines anhaltenden Boreout-Syndroms wird die Produktivität ebenso reduziert als auch die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter. Schlussendlich Tatsachen, die einem Unternehmen durchaus Schaden können und somit am besten mit präventiven Maßnahmen erst gar nicht zur Entstehung gebracht werden sollten.