Gewalt und Mobbing am Arbeitsplatz - wie Beschäftigte sich schützen können

Maßnahmen zum Vorbeugen und Lösen von Konflikten, Gewalt und Mobbing im Unternehmen

Von Dörte Rösler
29. Mai 2015

In manchen Firmen herrscht ein rauhes Klima: Mitarbeiter werden beleidigt, bedroht oder gar tätlich angegriffen. Alle diese Vorfälle gelten laut der Internationalen Labour Organisation (ILO) als Gewalt am Arbeitsplatz - und sie nehmen deutlich zu. In bestimmten Branchen ist das Risiko für Beschäftigte besonders groß.

Gewalt am Arbeitsplatz lässt sich in zwei Kategorien unterteilen. Übergriffe von außen, etwa durch Kunden oder Pflegebefohlene, sowie betriebsinterne Übergriffe durch Vorgesetzte oder Kollegen. Entsprechend unterschiedlich sind die Maßnahmen zum Vorbeugen und Lösen von Konflikten.

Übergriffe von außen

Besonders betroffen von externer Gewalt sind Mitarbeiter

Um Übergriffen vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zahlreiche Maßnahmen. So sollte der Arbeitgeber etwa

  • Schutzwände,
  • Zugangskontrollen oder
  • Notrufsysteme

errichten. Für Arbeitnehmer wichtig: informieren Sie sich über die Sicherheitsvorschriften und nehmen Sie an einem Deeskalationsseminar teil. Dort lernen Sie, wie Sie schwierige Situationen mit Klienten bewältigen. Statt aufgebrachte Kunden durch Widerspruch zu provozieren, sollten Beschäftigte zunächst zustimmen. Wenn sich die Gemüter beruhigt haben, kann man gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Wer trotzdem zum Opfer von Gewalt wird, sollte den Vorfall auf keinen Fall verschweigen. Zusätzlich zur psychischen der körperlichen Verletzung kommt dann ein Gefühl des Versagens, dass dem Betroffenen langanhaltend schaden kann. Folgen sind etwa die ständige Furcht vor weiteren Gewalttätigkeiten und nachlassende Leistungsfähigkeit.

Übergriffe von innen

Übergriffe durch Vorgesetzte und Kollegen belastet die Betroffenen ebenso wie externe Gewalt - oft sogar mehr. Zugleich ist es problematischer, sich zu schützen, denn die Prävention müsste Teil der Unternehmenspolitik werden. Geeignete Ansätze wären etwa

die auch regelmäßig thematisiert werden sollen. Auf Dauer kann es lohnen, mit Hilfe von Beratern eine konstruktivere Konfliktstruktur im Unternehmen zu etablieren. Im konkreten Fall sollten die Opfer sich an den Betriebsrat oder die Personalvertretung wenden. Totschweigen hilft nur dem Täter.