Alleinerziehenden und kranken Leipzigerin sollen wegen Gerüchten die Bezüge gestrichen werden

Von Melanie Ruch
31. Juli 2013

Eine 43-jährige Leipzigerin hat sechs minderjährige Kinder und ist alleinerziehend. Auf Grund gesundheitlicher Beschwerden kann sie nicht arbeiten und ist auf die Bezüge vom Arbeitsamt angewiesen.

Monatlich bekommen sie und ihre Kinder knapp 1.835 Euro, doch jetzt will das Jobcenter in Leipzig ihre Bezüge streichen, weil angeblich zwei weitere, arbeitsfähige Personen in ihrem Haus leben sollen. Als die 43-Jährige das Schreiben des Jobcenters erreichte, kam diese gerade von einem Langzeit-Krakenhausaufenthalt wieder.

Offenbar hatten Nachbarn mitbekommen, dass sich hin und wieder zwei erwachsene Männer in ihrem Haus aufhalten und dies dem Jobcenter gemeldet. Bei den Männern handelt es sich jedoch zum einen um den Vater der Frau, der jeden Sommer zu Besuch ist und zum anderen um den Freund ihrer Tochter, der während ihres Krankenhausaufenthalts auf die Kinder aufgepasst hat und daher häufiger dort war.

Anstatt die alleinerziehende Mutter zunächst einmal um ein persönliches Gespräch zu bitten, damit sie zu den Gerüchten Stellung nehmen kann, hat ihr das Jobcenter stattdessen sofort mitgeteilt, dass ihre Bezüge gestrichen werden. Nachdem die Medien über diesen Fall berichteten, wurde die Mutter nun doch noch zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.