Hartz IV: Immer mehr Arbeitslosengeld-Empfänger müssen aufstocken

Von Ingo Krüger
26. Februar 2013

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) müssen immer mehr Arbeitslose Hartz IV beantragen. Im Oktober 2012 bezogen deutschlandweit 83 118 Personen sowohl Arbeitslosengeld I als auch Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende, das sogenannte Hartz IV.

Das ist ein Anstieg zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte bei 73 178 Erwerbslosen das ALG I nicht ausgereicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Linke kritisierte, dass das Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung keine Garantie mehr sei, um im Bedarfsfall damit über die Runden zu kommen. Der Grund dafür liege in der wachsenden Zahl von Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Außerdem, so Die Linke, spiegele sich in diesem Trend ebenfalls die zunehmende Teilzeitbeschäftigung mit ihren geringeren Verdienstmöglichkeiten wider.

Arbeitslosengeld-Empfänger haben immer dann einen Anspruch auf zusätzliche Hartz-IV-Leistungen, wenn die Höhe des Arbeitslosengeldes I niedriger ist als der durchschnittliche Hartz-IV-Satz inklusive Miete und Heizung. Dieser lag nach Angaben der BA für einen Alleinstehenden ohne Kind 2012 bei durchschnittlich 668 Euro.

Um einen Anspruch auf Arbeitslosengeld in gleicher Höhe zu erhalten, müsste ein Single im Monat etwa 1600 Euro brutto Verdienst gehabt haben. Wer weniger Gehalt bekam, war demnach auf ergänzende Hartz-IV-Leistungen angewiesen.