Bürgermeister legt Kleidung ab: Beamte im südkoreanischen Seoul verbrauchen zu viel Strom

Von Laura Busch
11. Juni 2012

Es klingt wie ein Witz, doch die Plakate, die den Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in legerer Freizeitkleidung zeigen, sind ernst gemeint.

Seoul hat seit einigen Jahren ein großes Problem mit dem Stromverbrauch, der durch die übermäßige Nutzung von Klimaanlagen entsteht. Der Bürgermeister Park Won-Soon hat deswegen die Kampagne "Super Cool Biz" ins Leben gerufen, die besonders Beamte dazu aufruft, die Klimaanlagen im Sommer nicht so exzessiv zu benutzen. Stattdessen sollen die Männer laut der aktualisierten Verordnung der Stadtverwaltung in kurzer Hose zur Arbeit kommen.

Dabei waren Anzug und Krawatte immer Erkennungszeichen des Beamtenstandes. Shorts und andere Freizeitkleidung bei der Arbeit zu tragen galt und gilt als nachlässig und schlampig. Erst langsam gewöhnen sich die Anzugträger an den Look. In Japan gibt es eine entsprechende Verordnung schon seit dem Jahr 2010.