Den Anforderungen gerecht werden - Hälfte der Arbeitnehmer geht auch krank zur Arbeit

In vielen Berufsgruppen gibt es Erwerbstätige, die sich unter Druck setzen, stets präsent zu sein

Von Susanne Schwarz
7. Februar 2013

Einer Befragung zufolge geht ca. die Hälfte der Arbeitnehmer auch zur Arbeit, wenn sie krank sind. Auf die Frage, wie oft sie innerhalb des Zeitraumes eines Jahres krank am Arbeitsplatz waren, lagen die Beschäftigten bei 11,5 Tagen. Dieser Wert steht 17,4 Tagen entgegen, an denen Arbeitnehmer krank zuhause blieben.

Gründe für Krankheit am Arbeitsplatz

Die Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist es besonders den Beschäftigten unangenehm im Bett zu bleiben, die auf der Arbeit unter starken Druck, sowohl bezüglich der Leistung, als auch der Termine, stehen. Angst vor Arbeitslosigkeit und schwierige Vertretungssituationen sind der Grund für dieses Verhalten.

Folgeerkrankungen möglich

In Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufen tritt dieses Phenomen häufiger auf. Auch Beschäftigte der Bau- und Landwirtschaft gehen öfter krank zur Arbeit. Erwerbstätige, die sich unter den Druck stellen, stets präsent zu sein, forcieren dadurch Folgeerkrankungen. Herz-Kreislauf-Probleme und lange Ausfallzeiten sind die Folge dieses Präsentismus. Die hierdurch anfallenden Kosten sind höher als die Kosten, die durch krankheitsbedingten Ausfall entstehen würden.

Die positive Erkenntnis der Studie war, das ca. ein Viertel der Teilnehmer gar nicht erkrankt waren, sich also sehr robust zeigten.