Wer regelmäßig Überstunden leistet, setzt seine Gesundheit aufs Spiel

Regelmäßige Überstunden sollten vom Arbeitnehmer nicht einfach so hingenommen werden

Von Melanie Ruch
16. Dezember 2010

Egal ob gerade Personalmangel herrscht oder einfach nur sehr viel zu tun ist, Arbeitgeber haben immer einen Grund, warum ihre Angestellten wieder einmal länger auf der Arbeit bleiben müssen. Etwa 20% der deutschen Arbeitnehmer haben am Ende jedes Monats rund 40 Überstunden geleistet, Extralohn erhalten die Meisten dafür jedoch nicht.

Mögliche Schädigungen des Körpers durch zu viele Überstunden

Zwar können sie ihre Überstunden abbauen und auch mal früher Feierabend machen, aber auch nur, wenn es die Arbeitssituation gerade zulässt. Dabei benötigt der Körper nach jedem Arbeitstag seine Ruhepause, um wieder neue Kräfte zu sammeln. Diese Ruhepause steht jedem Arbeitnehmer gesetzlich sogar zu, denn wer regelmäßig Überstunden leistet ohne sich anschließend ausreichend erholen zu können, gefährdet auf Dauer seine Gesundheit.

Die Konzentration lässt nach, Müdigkeit macht sich breit, es schleichen sich Fehler beim Erledigen der Aufgaben ein und auch das Unfallrisiko vor, nach und während der Arbeit steigt. Der Angestellte kann dem geforderten Leistungsdruck nicht mehr gerecht werden, was nicht selten zu Depressionen und im schlimmsten Fall sogar zur Arbeitsunfähigkeit führt.

Das Arbeitszeitgesetz sieht vor, dass jeder Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt höchstens 48 Arbeitsstunden in der Woche arbeitet und auch nur wenn die Überstunden innerhalb eines halben Jahres wieder in "Freistunden" umgesetzt werden können.

Das können Sie bei abgeleisteten Überstunden tun

Auch wenn manche Arbeitgeber sich gerne dieser gesetzlichen Regelung entziehen, kann jeder Angestellte auf seinem Recht beharren und eine entsprechende Entlohnung einfordern, entweder eben in Form von Freistunden oder aber durch eine entsprechende Bezahlung.

Wer ständig Überstunden leistet und nicht an einen speziellen Tarif gebunden ist, sollte mit seinem Chef eine schriftliche Vereinbarung treffen, in der die Entlohnung genau geregelt ist. Führen sie selbst Buch über ihre Überstunden und lassen sie dies von einem Vorgesetzten oder vom Chef direkt abzeichnen. So haben sie selbst einen genauen Überblick über die geleisteten Überstunden.

Wer von seinem Chef wöchentlich zu mehr als 48 Stunden die Woche angehalten wird und dieser nicht mit sich verhandeln lässt, sollte sich nicht scheuen den Betriebsrat oder die Gewerkschaft einzuschalten.