Brüsseler Praktikanten protestieren gegen Niedriglöhne und miserable Arbeitsbedingungen

Von Dörte Rösler
19. Juli 2013

Brüssel ist Standort des Europäischen Parlaments und zahlreicher internationaler Organisationen. Viele davon setzen sich für bessere Lebensbedingungen in der ganzen Welt ein - die eigenen Praktikanten bezahlen sie jedoch mit Hungerlöhnen. Obwohl Stellen in Brüssel begehrt sind, haben die Praktikanten deshalb jetzt gegen ihre Arbeitsbedingungen protestiert.

Ein wenig privilegiert sind die Europa-Praktikanten schon, und das wissen sie auch. Ihre Kritik richtet sich aber gegen ein Grundproblem junger Leute: trotz Ausbildung oder Studium müssen sie oft jahrelang in schlecht bezahlten Jobs arbeiten, häufig ohne Vertrag oder Krankenversicherung.

Um den Alltag zu finanzieren, sind sie gezwungen Kredite aufnehmen oder Geld von den Eltern zu bekommen. Außerdem liege die Arbeitszeit mit durchschnittlich 50 bis 60 Wochenstunden deutlich über den regulären Sätzen.

Bei einem Kurzstreik vor dem Europäischen Parlament forderten die Praktikanten nun bessere Entlohnung und Verträge, mit denen junge Menschen auch eine Zukunftsperspektive entwickeln können.