Die meisten Nachwuchswissenschaftler erhalten nur befristete Verträge

Von Alexander Kirschbaum
22. April 2013

86 Prozent der Wissenschaftler an deutschen Hochschulen sind keine Professoren. Die meisten von ihnen machen sich Sorgen über ihre berufliche Zukunft, wie der jüngst veröffentlichte "Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013" offenbart. So hat sich die Zahl befristeter Stellen bei Nachwuchswissenschaftlern zwischen 2000 und 2010 von 79 Prozent auf 90 Prozent erhöht. Das sind keine guten Voraussetzungen, um eine akademische Karriere zu planen.

Das Bundesbildungsministerium schiebt den Hochschulen dabei die Schuld in die Schuhe, diese würden den Nachwuchswissenschaftlern zu häufig Arbeitsverträge von nur einem Jahr anbieten, möglich seien aber auch Dreijahresverträge. SPD und Grüne fordern hingegen eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, die Linke möchte die Zahl unbefristeter Stellen im Wissenschaftsbetrieb erhöhen.

Erfreuliches konnte der Bericht auch vermelden. So schlossen im Jahr 2010 in Deutschland 26.000 Menschen ihre Promotion ab, im internationalen Vergleich ist die Zahl der Nachwuchsdoktoren somit hierzulande relativ hoch. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Zahl der Frauen, die einen Doktortitel anstreben, dabei um 28 Prozent auf 44 Prozent erhöht.