Neue Bindung könnte Magersucht unter Skispringern wieder fördern

Neue Technik bei Skibindungen macht geringes Gewicht zum Vorteil, erneute Gefahr der Magersucht?

Von Ralph Bauer
17. Januar 2011

Die neuen Bindungen bei Skispringern könnten nicht nur zu gefährlichen Stürzen führen, sondern auch das Hungern unter den Athleten wieder salonfähig machen.

Um dies zu verhindern hatte der Weltskiverband FIS vor diesem Winter einen Body-Mass-Index von mindestens 20,5 - Kleidung inklusive - vorgeschrieben. Durch die neuen Skibindungen mit gebogenen Stäben zwischen Sportgerät und Schuh wird jedoch ein anderer Anstellwinkel möglich, der aerodynamische Vorteile mit sich bringt.

Somit spielt die Länge der Skier keine Rolle mehr und leichtere Springer - die laut Reglement kürzere Bretter haben mussten - könnten sich durch radikales Hungern einen Vorteil verschaffen.

Hungern und Verletzungen für den Sieg?

Auf die Methode mit dem gebogenen Stab war der jetzige Bundestrainer Werner Schuster gekommen, der im Schweizer Team damit experimentierte. Durchaus mit Erfolg: Simon Ammann gewann auf diese Weise bei den Olympischen Spielen in Vancouver gleich zweimal Gold.

Neben der Gefahr zunehmender Magersucht unter den Springern sehen Experten durch die veränderte Bindung übrigens auch noch eine zweite: Weil sich der Schuh nicht vom Ski löst, könne es zu gefährlichen Stürzen nach der Landung kommen.