Skitourengehen erlebt Revival - Freiheit und Abenteuer fernab der Massen

Das Naturelebnis ist längst keine Seltenheit mehr - Interessierte finden viele Angebote

Von Dörte Rösler
17. November 2014

Es ist paradox: die Tourismusbranche lockt Wintersportler mit immer schnelleren Liften und Pisten, die anvisierten Nutzer steigen jedoch lieber allein auf den Berg. Skitourengehen verspricht Freiheit und Abenteuer fernab der Massen.

Längst haben Gemeinden, Skilehrer und Liftbetreiber aber das wirtschaftliche Potenzial des Booms erkannt. Mancherorts wird der Berg schon an die Tourengeher angepasst.

Beschneite Pisten nun auch für Tourengänger

Die Wintersportregion Oberammergau wirbt etwa seit Jahren mit der ersten beschneiten Skitourenpiste in Europa, im Salzburger wurde am Rochnachkopf eigens ein Jungwald gerodet, um eine neue Tourenstrecke zu gestalten. Ein Pistengerät präpariert regelmäßig die Route, um Besuchern den Aufstieg zu erleichtern.

Am Pitztaler Gletscher werden eigene Skipässe für Turengeher verkauft. Abendliche Veranstaltungen sollen Bergfans auch nach Büroschluss anlocken. Mit echtem Naturerlebnis hat das Skitourengehen unter diesen Bedingungen wenig gemein.

Neuer Trend setzt sich durch

In manchen Regionen wird es im Tiefschnee bereits ebenso eng wie auf den Pisten. Bei Garmisch schlugen sich im letzten Winter etwa 20.000 Tourengeher quer durch die Hänge, hinzu kommen Tausende, die nach Feierabend am Pistenrand aufsteigen.

Skitourengehen führt aber nicht nur zu einer größeren Auslastung der Hänge, der Trendsport verlängert auch die Saison. Mancherorts ist Wintersport bereits zu einem Ganzjahresvergnügen geworden.