Wissenswertes zu Eishockeyclubs und zu den unterschiedlichen Ligen im Eishockey

Möchten Sie Eishockey spielen? Dann steht es Ihnen natürlich frei, den Puck ganz alleine übers Eis zu schieben und sich an Bewegung und Koordination zu erfreuen. Sinnvoller ist es aber in jedem Fall, den Sport mit Gleichgesinnten zusammen in einem Eishockeyclub auszüben. Denn das Eishockey ist eine Mannschaftssportart, in der Wettbewerbe ausgetragen werden und Mannschaftssiege errungen werden. Lesen Sie alles Wissenswerte über Eishockeyclubs und die unterschiedlichen Ligen im Eishockey.

Von Kathrin Schramm

Eishockeyclubs - Merkmale und Varianten

Nur wenn sich mehrere Spieler zusammen finden und eine Mannschaft gründen, kann der Sport in seiner ganzen Komplexität und Attraktivität ausgeübt werden. Aus diesem Grund spielen die meisten aktiven Eishockey-Athleten in Clubs oder Vereinen.

Hier finden sich im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

  • Der Eishockeyclub kann ein eigenständiger Verein sein, der autark für sich selbst wirtschaftet. Diese Variante ist vor allem in Großstädten mit einem großen Einzugsgebiet zu finden.

  • Die zweite Möglichkeit ist es, dass sich unter dem Dach eines örtlichen oder regionalen Sportvereins eine eigene Abteilung für Eishockey bildet.

Beide Varianten haben ihre Vor- und ihre Nachteile.

Generell erfreut sich der Eishockey - und damit die Ausübung in Eishockeyclubs - besonders großer Beliebtheit in

  • Finnland
  • Schweden
  • der Slowakei
  • Tschechien
  • den USA
  • Russland und
  • Kanada.

Auch in Deutschland hat der Sport seine Anhänger. Von großer Bedeutung ist er zudem in Österreich, in der Schweiz sowie in Lettland. Als Highlight gilt unter den Clubmannschaften beispielsweise der Spengler Cup in Davos, der seit 1923 ausgetragen wird.

Eishockey Spieler beim Turnier oder Training in Eishalle
Eishockey Spieler beim Turnier oder Training in Eishalle

Regionale Sportvereine

Eine dem Hauptverein zugeordnete Unterabteilung ist in vielen Fällen finanziell abgesicherter und besser gestellt, da sie auf die Mittel des Hauptvereins zurück greifen kann. Auch bei den Verhandlungen um Eiszeiten und Trainingsmöglichkeiten kann eine Unterabteilung mit dem Hauptverein im Rücken häufig besser argumentieren. Sie stellt einen Teil einer sozialen Einrichtung dar und ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern hat das soziale Wohl und die Gleichstellung aller Mitglieder zum Ziel.

Eigenständige Vereine

Dem gegenüber kann sich ein eigenständiger Verein ohne soziale Anbindung an ein vorhandenes Netz argumentativ schon schwerer tun. Umso wichtiger ist in diesem Fall eine gute Infrastruktur und ein gutes Netzwerk mit den Entscheidungsbefugten.

Ein eigenständiger Eishockeyclub kann jedoch unter Umständen eine viel höhere Anerkennung und ein wesentlich prestigeträchtigeres Image erzielen. Gerade wenn die Spieler sehr erfolgreich in den eher oberen Ligen spielen, empfiehlt sich die Gründung eines eigenen Vereins.

Damit wird die Vereinsführung freier und flexibler in der Entscheidungsfähigkeit. Dienstwege werden kürzer, Budgetentscheidungen können schneller gefällt werden.

Und im Falle einer finanziellen Profitabilität kann über das eingenommene Guthaben auch unabhängig entschieden werden. Investitionen können nach eigenem Ermessen getätigt, ebenso kann frei über die Höhe der Mitgliedsbeiträge und die Zugangsberechtigungen entschieden werden. Der oft lästige Wasserkopf eines komplexen Vereinsaufbaus kann so umgangen werden.

Eishockeyspiel - Schiedsrichter von hinten klar zu erkennen, mehrere Spieler unscharf auf dem Eis
Eishockeyspiel - Schiedsrichter von hinten klar zu erkennen, mehrere Spieler unscharf auf dem Eis

Eishockeyvereine für Kinder

Zeigen Ihre Kinder Interesse am Eishockey? Möchten Sie ihnen ermöglichen, diese schöne und attraktive Sportart selbst zu erlernen und über viele Jahre auszuüben? Dann empfehlen wir dringend, dass Sie Ihre Kinder in einem Eishockeyclub anmelden.

Wie bei den meisten anderen Sportarten auch, so bietet die Zugehörigkeit zu einem Verein oder Club auch beim Eishockey sehr viele Vorteile. Welche dies sein können, dazu beraten wir Sie gerne.

Regelmäßiges Training

In einem Eishockeyclub haben Kinder die Möglichkeit, den Sport von Grund auf richtig und unter der Anleitung kompetenter und erfahrener Trainer zu erlernen. Sie haben regelmäßige Trainingstermine, die sich gut planen und organisieren lassen und bald Bestandteil des ganz normalen Wochenprogramms werden. Diese Regelmäßigkeit ist in jedem Sport die Grundvoraussetzung für das richtige Erlernen und für das Erreichen von Zielen, ebenso wie für die Freude am Sport selbst.

Soziale Kompetenzen

In einem Verein finden Ihre Kinder schnell neue Freunde und Anschluss an gleichaltrige Kinder. Sie erleben und erlernen ein Gemeinschaftsgefühl und stärken damit auch ihre sozialen Fähigkeiten. Gerade in einer Mannschaftssportart wie dem Eishockey erlernen sie ganz spielerisch dabei auch ein teamfähiges Verhalten und das Teilen von Erfolgen und auch Misserfolgen.

Die Kinder werden Teil einer Mannschaft und erhalten ein Gefühl der Zugehörigkeit. Das schafft Selbstvertrauen und fördert gleichzeitig das Gefühl dafür, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.

Individuelle Förderung

Jedes Kind wird in einem Eishockeyclub entsprechend seiner eigenen sportlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten gefördert. So werden Talente entdeckt und in speziellen Kadertrainings weiter aufgebaut, während durchschnittlich begabte Kinder die Sportart als Breitensport ausüben können.

Den Eltern bietet sich die Möglichkeit,

  • ihre Kinder zum Training zu bringen,
  • einen Kontakt zu den Trainern aufzubauen und
  • sich so sicher sein zu können, dass die Kinder in guten Händen und nicht sich selbst überlassen sind.

Sicherheit

Und nicht zuletzt bieten die meisten Vereine auch einen gewissen Schutz. Unter fachkundiger Anleitung passieren deutlich weniger Unfälle und auch die Verletzungsgefahr insgesamt ist deutlich reduziert, da in jedem Verein bestimmte Regeln gelten, an die sich jeder Aktive zu halten hat. Sollte dennoch einmal etwas passieren, so kann - je nach Verein unterschiedlich - ein Versicherungsschutz gegeben sein, der zum Beispiel Schäden an Kleidung oder Ausrüstung abdeckt.

Beine eines Eishockey Schiedsrichters mit Schlittschuhen auf dem Eis und Puck in der Hand
Beine eines Eishockey Schiedsrichters mit Schlittschuhen auf dem Eis und Puck in der Hand

Die unterschiedlichen Ligen im Eishockey

Der Eishockey Sport hat sich inzwischen über den ganzen Globus verbreitet. Wettbewerbe werden fast überall ausgetragen, und so haben sich je nach Land oder Kontinent ganz unterschiedliche Ligen herausgebildet.

Am bekanntesten sind vermutlich die nordamerikanischen Vereine und Ligen. Diese, aber auch das deutsche Wertungssystem, möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Verbreitung

In Deutschland ist Eishockey besonders im süddeutschen Raum verbreitet, nämlich in Bayern und in Teilen Baden-Württembergs. Auch die Hauptstadt Berlin verfügt über eine hoch entwickelte Eishockey Kultur.

Als die höchste Spielklasse wurde im Jahre 1948 die Eishockey Oberliga gegründet. Bereits 1958 wurde sie jedoch durch die Eishockey-Bundesliga abgelöst.

Deutsches System

Seit 1994 ist die höchste Spielklasse die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Sie trägt den Beinamen der 1. Bundesliga. Eine Besonderheit im Regelwerk sieht vor, dass es bei einem Spielausgang kein Unentschieden geben darf.

So soll taktische Spielführung vermieden und der echte Wettbewerb gefördert werden. Stattdessen wird nun mit Verlängerungen von jeweils 20 Minuten gearbeitet.

Eishockey in den USA

In Nordamerika wurde im Jahr 1917 die National Hockey League (NHL) gegründet. Generell wird das Eishockey in den USA als Hockey bezeichnet.

Weltweit jeder ambitionierte Eishockeyspieler möchte Mitglied der NHL werden, sie gilt als die beste Liga überhaupt. Von der NHL wird der Stanley Cup ausgerichtet, der begehrteste Eishockey Wettbewerb überhaupt.

Unterligen der NHL sind

  • die American Hockey League (AHL)
  • die East Coast Hockey League (ECHL)
  • die Central Hockey League (CHL)
  • die West Coast Hockey League (WCHL) und
  • die International Hockey League (IHL).

Alle diese Ligen unterliegen mehr oder weniger einem gemeinsamen Regelwerk, das die Standards definiert.